Grob geschätzt gibt es 15 Millionen Menschen bei uns, die nicht mehr wirklich gut hören. Und viele davon wissen das auch. Aber nur ein Fünftel davon ist bereit dagegen etwas zu unternehmen bzw. hat dagegen schon etwas unternommen. Denn Deutschland weit gibt es lediglich um die 3 Millionen Menschen, die ihre Höreinschränkungen mit der modernen Hörakustik kompensieren. Warum eigentlich? Liegt es tatsächlich an der Eitelkeit oder an dem nicht zugeben wollen, dass man älter geworden ist? Eigentlich bedauerlich, zum, wie Mediziner immer wieder betonen, bleibt ein eingeschränktes Hörvermögen für die Betroffenen selten ohne Folgen. Nicht nur, daß die daraus bedingten ständigen Missverständnisse zu Konflikten und letztendlich zu Stress und Versagensängsten führen, sondern auch zu weitreichenden gesundheitlichen Schäden führen können. Grund für das nachlassende Hörvermögen gibt es mehrere, eine der Hauptursache liegt in vielen Fällen in einer schleichenden Verschleißerscheinungen des Innenohres. Doch diese könnte sich mittels moderner Hörakustik kompensieren lassen.
So weiß auch der Psychologe Dr. Alfred Zeitler von der Hochschule München, der lange Zeit in der Fahrzeugakustik tätig war und sich viel mit Sounddesign beschäftigt hat, daß ‘Hören das Tor zur Seele ist und sich auf das Wohlbefinden auswirkt’. Denn Menschen reagieren, bewusst oder unbewusst, stark auf das was sie hören und das Hören provoziert Gefühle.
Am 27. April findet unter dem Motto ‘Hört sich gut an’ der Tag gegen Lärm (Noise Awareness Day) statt und er soll primär auf Aktivitäten bei der Lärmvermeidung und der Verbesserung der akustischen Umwelt hinweisen. Anlass genug, wieder einmal auf die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem eigenen Gehör hinzuweisen.
Lärm kann vielfältig sein, ob ein lauter Knall oder eine schrille Sirene, aber auch Dauerberieselung durch zu laute Musik, hämmernder Baustellenlärm oder das ständige Rauschen des Verkehrs - das alles ist Lärm, auch wenn er nicht immer sofort als solcher wahrgenommen wird. Dafür spüren wir früher oder später seine Folgen, nämlich die Schädigung unseres Hörvermögens um so deutlicher wahr. Mitunter verschwinden sofort empfundene Beeinträchtigungen auch wieder - doch: Unser Gehirn vergisst leider nichts! Denn nicht nur bei plötzlichen, sondern vor allem bei andauernden lauten Schallereignissen werden die filigranen Haarsinneszellen im Innenohr so stark strapaziert, dass sie teilweise irreparabel beschädigt werden. Auch wenn unsere grauen Zellen in der Lage sind, Beeinträchtigungen beim Hören bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren, so sollte man es nicht einfach dabei belassen, es sei schon wieder alles in Ordnung. Denn das ist es ganz und gar nicht.
Aufklärung braucht es vor allem
Vor allem wer einer permanenten Lärmkulisse ausgesetzt ist, sollte sich zum Tragen von Ohrstöpseln, wie sie auch Profimusiker benützen, entscheiden. Sie können den Schall bis zu 20 Dezibel mindern und die Spitzenbelastungen erheblich abschwächen.
Es sind vor allem die nicht erkannten und vernachlässigten kleinen Hörschäden, die eine große Gefahr für die persönliche Hörleistung darstellen. Denn mit der Zeit manifestieren sich auf diese Weise dauerhafte Hörminderungen. Sie betreffen vor allem die Tonhöhen, die für das Sprachverstehen verantwortlich sind, und schränken nach und nach die gesamte Kommunikationsfähigkeit ein. Das wirkt sich anfangs nur in geräuschvoller Umgebung, sondern später auch in vielen Gesprächssituationen aus und Gespräche immer schwieriger erscheinen.
Hörtests bei einem Hörakustiker bieten nicht nur eine professionelle Überprüfungen der Hörleistung und sind zudem kostenlos. Liegen Hörminderungen vor, lassen sich diese Einschränkungen beim Hören und Verstehen mit modernen Hörgeräten vom Fachmann individuell und höchst effektiv ausgleichen.
Weitere hilfreiche Infos sowie Hörtests gibt es bei der Fördergemeinschaft Gutes Hören sowie bei fast allen Hörgeräte-Herstellern auf deren Webseiten.
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