Unsere Nase erfüllt nicht nur wichtige Funktionen wie Atmen und Riechen, sondern kann auch als Frühwarnsystem für viele Krankheiten dienen. Veränderungen an oder in der Nase - sei es in Form von Hautveränderungen oder Atemwegsbeschwerden - können auf verschiedenste Gesundheitszustände hinweisen, von harmlosen Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen.
Hautveränderungen an der Nase sind häufig nicht nur kosmetischer Natur, sondern können auf dermatologische oder systemische Erkrankungen hinweisen:
Rosazea (Kupferrose): Chronische Rötungen, sichtbare Äderchen und Verdickungen wie bei der sogenannten Knollennase (Rhinophym) können auf diese Hauterkrankung hinweisen. Weitere Informationen zur Rosazea finden Sie hier.
Basaliom (Hautkrebs): Das Basalzellkarzinom tritt häufig an sonnenexponierten Stellen wie der Nase auf. Es zeigt sich als kleine, glänzende oder verkrustete Hautveränderung. Früherkennung ist hier entscheidend. Mehr zum Thema Hautkrebs erfahren Sie auf den Seiten der Deutschen Krebshilfe.
Ekzeme und Schuppenflechte: Schuppende, juckende Hautstellen können auf Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis) hinweisen. Oft sind auch andere Hautpartien betroffen.
Verfärbung der Nase:
Die innere Nase und ihre Schleimhaut sind ein empfindliches und komplexes System, das sowohl von äußeren Einflüssen als auch von systemischen Erkrankungen betroffen sein kann. Probleme in diesem Bereich können von einfachen Reizungen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen reichen.
Verkrümmung der Nasenscheidewand (Septumdeviation): Eine Verkrümmung der Nasenscheidewand kann die Luftzirkulation in der Nase behindern. Dies führt häufig zu Atemproblemen, insbesondere auf einer Seite. Symptome sind nicht nur eine erschwerte Nasenatmung, sondern auch häufiges Schnarchen und in einigen Fällen Schlafapnoe. Die Nasenkrümmung kann angeboren oder durch Verletzungen entstanden sein. Eine operative Korrektur (Septumplastik) kann Abhilfe schaffen.
Chronische Sinusitis: (Nasennebenhöhlenentzündung) Diese Entzündung der Nasennebenhöhlen ist ein häufiges und oft unterschätztes Problem. Sie entsteht durch Infektionen oder Blockaden, die den Schleimabfluss behindern. Typische Symptome sind anhaltende Nasenverstopfung, Druckgefühl im Gesicht (besonders um Augen und Stirn), Kopfschmerzen und zähflüssiger, oft gelblicher Schleim. Unbehandelt kann sich die Entzündung auf andere Bereiche ausbreiten. Antibiotika, Nasenspülungen oder in schweren Fällen eine Operation helfen bei der Therapie. Weitere Informationen zur Nasennebenhöhlenentzündung finden Sie hier.
Allergischer Rhinitis: (Heuschnupfen) Diese Erkrankung ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Nasenprobleme. Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare führen zu einer Überreaktion des Immunsystems und verursachen Symptome wie Niesen, Nasenjucken und wässrigen Nasenausfluss. Die so genannte „Heuschnupfennase“ kann bei längerem Bestehen auch eine Nasennebenhöhlenentzündung begünstigen. Eine Desensibilisierungstherapie oder Antihistaminika können langfristig Linderung verschaffen.
Lokale Ursachen: Trockene Luft, vor allem in geheizten Räumen, kann die empfindliche Schleimhaut austrocknen und anfälliger für Blutungen machen. Auch Nasenbohren, übermäßiges Naseputzen oder kleinere Verletzungen durch Fremdkörper spielen hier eine Rolle.
Systemische Ursachen: Häufigeres oder stärkeres Nasenbluten kann auf Bluthochdruck, Gerinnungsstörungen oder ernsthafte Erkrankungen wie Leukämie hinweisen. Ein Arztbesuch ist bei wiederholtem oder starkem Nasenbluten dringend zu empfehlen, um systemische Ursachen abzuklären.
Ein unangenehmer Geruch aus der Nase kann viele Ursachen haben:
Fremdkörper: Vor allem bei Kindern gelangen häufig kleine Gegenstände in die Nase, die eine bakterielle Infektion verursachen.
Bakterielle Infektionen: Chronische Entzündungen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) können zu Schleimansammlungen führen, die unangenehm riechen.
Nasentumore oder Polypen: Diese gut- oder bösartigen Wucherungen behindern die Nasenbelüftung und begünstigen bakterielle Infektionen, die zu einer Geruchsbildung führen.
Die äußere Form der Nase ist nicht nur von ästhetischer Bedeutung, sondern auch ein Spiegel der Gesundheit. Strukturveränderungen der Nase können verschiedene Ursachen haben:
Knollige oder deformierte Nase: Diese Veränderung tritt häufig bei der Hauterkrankung Rosazea (Rhinophym) auf. Die chronische Entzündung und Verdickung der Haut führt zu einem knolligen Aussehen, das vor allem im fortgeschrittenen Stadium auffällt. Auch Verletzungen oder Brüche des Nasenbeins können zu bleibenden Deformierungen führen, die gegebenenfalls operativ korrigiert werden können.
Plötzliche Schwellung oder Deformierung: Eine plötzliche Schwellung der Nase kann auf einen Abszess oder ein Furunkel hinweisen, die durch bakterielle Infektionen verursacht werden. In seltenen Fällen sind Infektionen wie Tuberkulose oder Syphilis die Ursache und sollten dringend ärztlich abgeklärt werden, da sie unbehandelt zu Gewebeschäden führen können.
Asymmetrische oder schiefe Nasenlöcher: Diese Veränderungen sind häufig die Folge von Nasenscheidewandproblemen oder früheren Verletzungen. Eine Beeinträchtigung der Symmetrie kann die Nasenatmung erheblich einschränken und erfordert häufig einen chirurgischen Eingriff.
Die Nase kann Hinweise auf systemische Erkrankungen geben, die den ganzen Körper betreffen:
Rheumatische Erkrankungen: Lupus erythematodes zeigt sich durch eine typische schmetterlingsförmige Rötung, die Nase und Wangen bedeckt. Diese Hautveränderungen werden oft von anderen Symptomen wie Gelenkschmerzen und Müdigkeit begleitet.
Wegenersche Granulomatose (Granulomatose mit Polyangiitis): Diese seltene, aber schwere Autoimmunerkrankung führt zu einer chronischen Entzündung der Atemwege einschließlich der Nase. Symptome sind blutiges Nasensekret, Verkrustungen und im fortgeschrittenen Stadium Verformungen der Nasenstruktur
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine bläuliche Nase kann auf eine schlechte Sauerstoffversorgung oder Durchblutungsstörungen hinweisen. Häufig sind Herzfehler oder andere Durchblutungsstörungen die Ursache und müssen kardiologisch abgeklärt werden.
Infektionskrankheiten (Syphilis und Tuberkulose): Syphilis und Tuberkulose können in seltenen Fällen das Nasengerüst und die Nasenschleimhaut befallen. Diese Infektionen sind schwerwiegend und erfordern eine frühzeitige Diagnose und Behandlung.
Auch psychische Belastungen und neurologische Erkrankungen können sich auf die Nase auswirken:
Phantomgerüche: Betroffene nehmen Gerüche wahr, die nicht vorhanden sind. Dies kann durch neurologische Erkrankungen wie Migräne oder Epilepsie, aber auch durch Stress oder Traumata ausgelöst werden.
Psychogener Nasenreiz: Symptome wie Jucken oder Brennen in der Nase ohne organische Ursache treten häufig bei Stress oder in emotional belastenden Situationen auf. Entspannungstechniken und psychotherapeutische Unterstützung können hier hilfreich sein.
Ein Arztbesuch wird empfohlen bei
Tipp: Beobachten Sie Ihre Nase regelmäßig und achten Sie auf Veränderungen. Eine frühzeitige Diagnose durch einen Arzt kann helfen, ernsthafte Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Hier finden Sie eine Liste von Hals-Nasen-Ohren-Fachärzten.