An dieser nicht ansteckenden, chronisch-entzündlichen Hauterkrankung leiden in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen; 400.000 davon unter der mittel- bis schweren Form. Betroffen sind v. a. Männer und Frauen zwischen 15 und 40 Jahren.
Schuld an den Hautveränderungen ist ein aus dem Ruder gelaufenes Immunsystem: Bei Betroffenen greift das eigene Immunsystem fälschlicherweise bestimmte Zellen (Keratinozyten) in der Oberhaut (Epidermis) an. Gesunde Oberhaut erneuert sich i. d. R. alle 4 Wochen. Durch den Angriff des Immunsystems auf die Keratinozyten, teilen sich diese bei Schuppenflechte-Patienten in viel kürzeren Zeiträumen und es entstehen überschüssige Zellen, die abgestoßen werden. Dies äußert sich schlussendlich in starker Schuppenbildung. Typischerweise sind die Hautveränderungen scharf begrenzt (Plaque) und bevorzugt an den Streckseiten von Ellenbogen und Kniescheiben und am behaarten Teil des Kopfes zu finden.
Neben Juckreiz und der zu befürchtenden Begleiterkrankungen, leiden Patienten v. a. unter der seelischen Belastung dieser Erkrankung. Sie schämen sich ihrer Hautveränderungen, gerade wenn diese - für andere Menschen sichtbar - im Gesicht oder an den Händen auftreten. Auch Plaque-Bildung im Intimbereich stellt für die meisten ein psychisches Problem dar und erschwert bei jüngeren Erwachsenen die Partner-Findung. Depressionen sind eine häufige Folge. „Ohne Berührungen ist der Mensch nicht lebensfähig. Menschen mit Hauterkrankungen leiden an Berührungsmangel, der zu psychischen Erkrankungen führen kann,“ sagt Prof. Dr. Uwe Gieler, Oberarzt an der Klinik für Dermatologie und Allergologie sowie Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg.
Psoriasis-Betroffene haben nicht selten eine lange Odyssee hinter sich, bis sie den für sie richtigen Hautarzt finden. Leider sind nur ca. ein Drittel der Dermatologen Deutschlands auf Fälle von mittel- bis schwerer Schuppenflechte spezialisiert. Dabei gibt es, neben den bekannten Therapieformen (örtlich (lokal) mit Cremes, Salben etc. sowie Lichttherapie (Phototherapie)) mittlerweile neuere, systemisch wirkende Therapien, die das Immunsystem gezielt in die richtige Bahn bringen sollen. Vielversprechend sind dabei die sogenannten „Biologika“, die körpereigene Botenstoffe (TNF-alpha, Interleukin) hemmen können. Häufig werden sie mittels Infusion oder Injektion verabreicht. Fakt bleibt dabei weiterhin, dass Psoriasis NICHT heilbar ist - aber oft wird sie erfolgreich gebessert; in manchen Fällen sogar soweit unterdrückt, dass kaum noch etwas davon zu sehen ist!
Am 1. November 2017 startet die Pharma-Firma Lilly® Deutschland GmbH, Bad Homburg eine Aufklärungskampagne für alle Betroffenen und deren Angehörige. Unter der Website www.schuppenflechte-beschwerdefrei.de finden Sie Informationen rund um die Krankheit, neueste Behandlungsmöglichkeiten und spezialisierte Hautärzte in Ihrer Umgebung
Aufklärungskampagne
Schuppenflechte
Hautveränderung