Husten ist über 800 Kilometer pro Stunde schnell, mitunter trocken und schmerzhaft, gern festsitzend und irgendwann löslich. Fast immer gehört Husten zu einer Erkältung. Aber er ist auch ein notwendiger Schutzreflex des Körpers und ein wichtiges Alarmsignal. Doch längst nicht jeder Hustenreflex ist auch produktiv und damit reinigend für den Körper. Wir haben Experten über Gesundheitstipps zu den gängigsten Arten von Husten befragt.
wird ausgelöst durch Viren und verläuft in zwei Phasen. Die ersten drei Tage plagt ein trockener, unproduktiver Reizhusten die Erkälteten: Der Schleim sitzt fest, die Schleimhaut ist entzündet und ein Abtransport des Schleims ist nicht möglich. Dieser geht dann meist über in einen schleimbildenden, produktiven Husten, der die körpereigene Abwehr unterstützt und die Viren aus dem Körper transportiert.
Experten-Rat: Ruhe ist bei einer Erkältung das Mittel erster Wahl! Heiße Getränke, warme Halswickel und Erkältungsbäder können außerdem für Linderung sorgen. Sind in der Phase des Reizhustens noch hustenstillende Mittel empfehlenswert, so kommt es in Phase zwei darauf an, den Husten zu lösen, um den Schleim aushusten zu können. Dies können z.B. pflanzliche Präparate mit Efeublättertrockenextrakt sein.
Wichtig: Hustenstiller und Hustenlöser niemals zeitgleich einnehmen! Das kann zu einem gefährlichen Sekretstau in den Atemwegen führen.
ist von einer der besonders quälenden Sorte. Er löst regelrechte Hustenanfälle aus, die besonders gern nachts auftreten, wenn der Körper eigentlich zur Ruhe kommen soll. Für den Heilungsprozess hat er keinen Nutzen. Im Gegenteil: Dauerhafter Reizhusten schädigt die Bronchialschleimhaut.
Experten-Rat: Beim Reizhusten sollte man auf alles verzichten, was den Hustenreiz noch zusätzlich kitzelt. Auf Platz eins steht hier ganz klar der Verzicht auf Nikotin!_
ist eine dauerhafte Erkrankung der Atemwege. Sie entsteht durch eine Dauerreizung der Bronchien, z.B. durch Zigarettenrauch: Die Bronchien sind entzündet und geschädigt, die Flimmerhärchen zerstört und es kommt zu einem schleimigen, zähen Auswurf.
Experten-Rat: Meiden Sie die Auslöser der Bronchitis! In den meisten Fällen heißt das: Hören Sie auf zu rauchen! Ist die Bronchitis durch Bakterien verursacht, müssen Antibiotika eingenommen werden. Auch Bronchien erweiternde Mittel können den Patienten das Atmen wieder erleichtern.
ist eine bakterielle Infektionskrankheit mit langer Inkubationszeit (7-14 Tage), die hochansteckend ist, und üblicherweise in drei Stadien verläuft: Erst fühlt es sich an wie eine Erkältung, dann gesellt sich nach ca. ein bis zwei Wochen der Husten hinzu. Stakkatoartige, quälende Hustenanfälle, die so heftig sind, dass sie einen Brechreiz auslösen, sind charakteristisch für den Keuchhusten. Erst nach vier bis sechs Wochen setzt langsam die Erholungsphase ein.
Experten-Rat: Hier helfen nur noch Antibiotika, um die Infektion in den Griff zu kriegen! Während eines Hustenanfalls brauchen vor allem Kinder viel Zuwendung und eine ruhige Umgebung. Kühle und feuchte Raumluft machen das Atmen erträglicher.
ist eine Entzündung des Kehlkopfs, die durch eine Virusinfektion ausgelöst wird und meist mit hohem Fieber einhergeht. Durch die Entzündung schwillt die Schleimhaut an, sodass es zu einer Verengung der Atemwege kommt.
Darauf reagiert der Körper mit stark trockenem und bellendem Husten sowie einem krankhaft pfeifenden Atemgeräusch beim Einatmen.
Experten-Rat: Auch bei Pseudokrupp verschafft kühle und feuchte Luft den Betroffenen Erleichterung. Außerdem ist es wichtig, das Fieber zu senken und viel zu trinken. Wenn sich der Krankheitsverlauf verschlimmert, können wir Kortikoidpräparate, Sauerstoffgaben oder Adrenalininhalationen verschreiben.
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