Mandel- oder Tonsillensteine: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Autor:in: SvL • Datum: 27.01.2025
Mandelsteine sind unangenehm und können unter anderem Mundgeruch verursachen. Die kleinen Ablagerungen, auch Tonsillensteine genannt, gelten als Ursache zahlreicher Beschwerden
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Mandelsteine, auch Tonsillensteine oder Tonsillolithen genannt - ©MD AI
Was sind Mandelsteine?
Mandelsteine, auch Tonsillensteine oder Tonsillolithen genannt, sind kleine, feste Ablagerungen, die sich in den Vertiefungen der Mandeln (Tonsillen) bilden. In den Mandeln befinden sich so genannte Krypten - kleine Hohlräume oder Vertiefungen, in denen sich Abfallstoffe wie abgestorbene Zellen, Bakterien, Schleim und Speisereste ansammeln können. Diese Ablagerungen können sich mit der Zeit verhärten. Es entstehen die charakteristischen gelblich-weißen Klumpen. Mandelsteine können wenige Millimeter bis über einen Zentimeter groß sein.
Wie entstehen Mandelsteine?
Die Ursache liegt vor allem in der Struktur der Mandeln selbst. Besonders anfällig für die Bildung von Mandelsteinen sind Menschen mit besonders tiefen Krypten (auch Stimmritzen genannt). Weitere Faktoren, die zur Entstehung beitragen können
- Schlechte Mundhygiene: Eine Ansammlung von Bakterien und Speiseresten begünstigt die Bildung.
- Chronische Entzündungen: Vor allem wiederkehrende Mandelentzündungen (Tonsillitis) können die Krypten der Mandeln vertiefen.
- Mundtrockenheit: Auch ein verminderter Speichelfluss begünstigt das Bakterienwachstum.
- Ernährungsgewohnheiten: Weiche oder stark verarbeitete Speisen können leichter in den Krypten hängen bleiben.
Symptome von Mandelsteinen
Da Mandelsteine oft klein und asymptomatisch sind, werden sie von vielen Menschen nicht bemerkt. Größere Mandelsteine können jedoch Beschwerden verursachen:
- Mundgeruch (Halitosis) wird durch Bakterien verursacht, die Schwefelverbindungen freisetzen.
- Kratzen im Hals wird auch als Fremdkörpergefühl oder Reizung im Hals wahrgenommen
- Schluckbeschwerden werden vor allem durch größere Steine verursacht.
- Weiße Punkte sind manchmal auf den Mandeln (Tonsillen) zu sehen.
- Ohrenschmerzen treten auf, weil die Nerven im Hals Schmerzen verursachen, die bis in die Ohren ausstrahlen können.
Wie erkennt man Mandelsteine?
- Selbstuntersuchung: Größere Mandelsteine können manchmal mit einer Taschenlampe sichtbar gemacht werden.
- Ärztliche Untersuchung: Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann Mandelsteine durch eine Rachenspiegelung, Ultraschall oder Computertomographie erkennen, insbesondere wenn sie tiefer in den Krypten liegen.
Wie werden Sie Mandelsteine wieder los?
Die Behandlung hängt von der Größe und den Beschwerden ab:
Hausmittel und Selbsthilfe
- Gurgeln mit Salzwasser oder Mundspülung: Hilft, die Mandeln zu reinigen.
- Wattestäbchen oder Munddusche:** Bei vorsichtiger Anwendung können kleine Steine entfernt werden.
- Speichelstimulation: Das Kauen von Kaugummi oder sauren Bonbons kann die Speichelproduktion fördern und Ablagerungen lösen.
Medizinische Entfernung
- Manuelle Entfernung: Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann Mandelsteine mit speziellen Instrumenten schonend entfernen.
- Laser-Kryptolyse: Die Krypten der Mandeln werden mit einem Laser geglättet, um die Bildung neuer Steine zu verhindern.
- Tonsillektomie: Bei chronischen Beschwerden oder sehr großen Mandelsteinen kann eine Entfernung der Mandeln in Betracht gezogen werden.
Sind Mandelsteine ansteckend?
Nein, Mandelsteine selbst sind nicht ansteckend. Sie entstehen durch individuelle anatomische und hygienische Faktoren. Allerdings können die in den Steinen enthaltenen Bakterien durch Speichelkontakt übertragen werden und so indirekt die Mundflora anderer Menschen beeinflussen.
Zusammenfassung
Mandelsteine können unangenehm sein, sind aber in den meisten Fällen harmlos. Bei wiederkehrenden Beschwerden sollte jedoch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden, um gezielte Maßnahmen einzuleiten. Durch eine gute Mundhygiene und regelmäßige Pflege können Mandelsteine in vielen Fällen vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden.
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