Ein Kreuz mit dem Kreuz haben in Deutschland viele tausende von Menschen. Doch weder sie noch behandelnde Ärzte1 kommen gleich auf den Gedanken, der Auslöser könnte auch bei einer Autoimmunerkrankung liegen. Die bekannten Verursacher, wie zu wenige Sport, zu viel Sitzen im Beruf, zu schlechte Essgewohnheiten, alles wohlbekannt und abklärungsbedürftig. Letzteres auch mitunter nicht, wenn die Schmerzen so schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Was aber passiert, wenn Rückenschmerzen nicht aufhören und dieser Dauerzustand den Griff zu Schmerzmitteln, immer häufiger, immer höher dosiert zum Alltag werden lässt?
Eine hilfreiche Antwort dazu gab uns die Betroffene Tabea Hartmann, die nach vielen Jahren chronischer Rückenschmerzen und unzähligen erfolglosen Therapieversuchen, endlich Aufklärung fand. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich an einer rheumatischen Erkrankung leide. Als die Schmerzen begannen, war ich Anfang 20!“ Rheuma, so dachte die heute 38-jährige, sei eine Erkrankung des Alters. Dass das nicht stimmt, stellte sie fest, als sie das erste Mal eine Rheumatologenpraxis betrat. PatientInnen aller Altersklassen waren vertreten, sogar Kleinkinder.
Nicht nur für Tabea Hartmann, sondern für viele Betroffene, begann die Krankheit schleichend. Und wie viele andere auch führte sie die Rückenschmerzen auf Beruf und/oder Sport zurück. Zumal auch eine Untersuchung inklusive Röntgenaufnahmen keine Auffälligkeiten, wie z.B. eine axiale Spondyloarthritis ergaben.
Die verordneten Schmerzmittel halfen wenig bis gar nicht, die Schmerzen blieben - doch plötzlich verschwanden sie, so schnell, wie sie aufgetaucht waren. Aber die Freude währte nur kurz: die Schmerzen kamen zurück und mit ihnen kam die Morgensteifigkeit und der Schmerzbereich dehnte sich nun vom Rücken bis zum Gesäß aus. Doch noch immer fanden die konsultierten Ärzte keine Ursache für ihr Leiden. Dabei hätten alle konsultierten Ärzte wissen müssen, dass gerade die Morgensteifigkeit ein typisches Symptom für rheumatische Rückenschmerzen sind. Vor allem unmittelbar nach dem Aufstehen ist diese am stärksten ausgeprägt, wird jedoch mit zunehmender Bewegung im Laufe des Tages besser bzw. verschwindet ganz. Zur morgendliche Unbewglichkeit kamen “hartnäckige Augenentzündung und Schmerzen in meinem Handgelenk” hinzu. Ein Fehler, den sicher nicht nur die Protagonistin dieses Falles begeht: “Beim jeweiligen Facharzt1 erzählte ich immer nur das, was ich für wichtig hielt, aber nie von allen Beschwerden. Warum sollte ich auch mit meiner Augenärztin über meine Rückenschmerzen sprechen?“
Erst ein befreundeter Klinikarzt führte auf die richtige Spur. Seine Vermutung, es könne sich um Morbus Bechterew handeln, bestätigte sich auch dann sehr schnell.
Nicht nur die einsetzende Behandlung mit Basistherapeutika, sondern vor allem endlich zu wissen woher die Schmerzen kamen, brachten große Erleichterung. Da Basistherapeutika die Schmerzen oftmals nur lindern, sie aber nicht zum Verschwinden bringen, entschloss sich Tabea Hartmann zur Teilnahme an einer Morbus Bechterew-Studie. Und dies obwohl ihr diese Entscheidung alles andere als leicht fiel. Geholfen haben ihr dabei auch die vielen Gespräche mit den Studienärzten, ihrer Familie und ihren Freunden.
Zwischenzeitlich geht es ihr viel besser. Dazu beigetragen haben auch ein ausgeklügeltes, und vor allem regelmässiges Sportprogramm plus zusätzliche Krankengymnastik.
Wer sich über klinische Studienprogramme informieren möchte, findet diese unter altuelle Studien der Firma Novartis.
Weitere Informationen bieten auch die zahlreichen Selbsthilfeorganisationen, die man über die Datenbanksuche der Firma Nakos findet.
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