Vorhofflimmern ist eine ernstzunehmende Erkran- kung, dennoch müssen sich Betroffene nicht zuhause einigeln. Wer einige Ratschläge beachtet und seinen Lebensstil ein wenig anpasst, wird schnell feststellen, dass sich die Wandlung des Alltags zugunsten der Lebensqualität auswirken wird.
Eine ausgewogene Ernährung ist für eine gesunde Lebensführung von großer Bedeutung. Für Patienten mit Vorhofflimmern ist es wichtig, dass sie Obst und Gemüse zu sich nehmen und generell andere kalium- reiche Lebensmittel wie Pilze, Hülsenfrüchte, Nüsse oder Samen konsumieren. Dies gilt uneingeschränkt für Betroffene, die mit einem NOAK behandelt werden. Patienten, die einen Vitamin-K-Antago- nisten einnehmen, müssen bedenken, dass ihr Medikament Wechselwirkungen mit zahlreichen Lebensmitteln eingeht und sollten aus diesem Grund mit ihrem Arzt besprechen, was genau zu beachten ist.1,2
Wer an Vorhofflimmern leidet, sollte das Rauchen möglichst aufgeben und Alkohol gar nicht oder nur in geringen Mengen konsumieren. Die Stif- tung Deutsche Schlaganfall-Hilfe empfiehlt männlichen Vorhofflimmer-Patienten eine maximale Menge von 24 g Alkohol am Tag. Das entspricht etwa 0,5 l Bier oder 0,25 l Wein. Frauen sollten sich auf 12 g Alkohol in Form von 0,3 l Bier oder 0,15 l Wein am Tag beschränken. Auch der Genuss von Koffein ist in Maßen erlaubt: Patienten dürfen bis zu drei Tassen Kaffee täglich trinken. Trotzdem sollte beachtet werden, dass durch Kof- fein Blutdruck und Herzfrequenz steigen, was eine Vorhofflimmerepisode begünstigen kann.1,2
Viel Sport ist gesund – doch gilt das auch für Vor- hofflimmer-Patienten? Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Dennoch gibt es Empfehlungen, welchen sportlichen Aktivitäten Betroffene ruhigen Gewissens nachgehen dürfen und auf welche Sportarten sie besser verzichten sollten. Generell gilt: Vorhofflimmer-Patienten dürfen sich belasten, sollten aber darauf achten, dass sie die körperliche Betätigung nicht zu sehr erschöpft.3
Empfehlenswert sind zum Beispiel normale körperliche Aktivitäten oder die Teilnahme an Angeboten von Gesundheitssportgruppen. Sicher und effektiv sind aber vor allem individuell angepasste Trainingsprogramme. Abzuraten ist von Krafttraining, da dieses den Blutdruck und somit das Risiko für Vorhofflimmern ansteigen lässt.3
Regelmäßige Bewegung kann sich nicht nur positiv auf das persönliche Wohlbefinden auswirken, sondern auch zur Abnahme von Körpergewicht führen. Ergebnisse einer Studie zeigen, dass Menschen mit Vorhofflimmern die Krankheitssymptomatik deutlich verbessern können, wenn sie ihr Gewicht um mindestens zehn Prozent reduzieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Vorhofflimmern gänzlich verschwindet, steigt außerdem um das Sechsfache. Problematisch sind hingegen Gewichtsschwankungen, die ein erneutes Auftreten der Herzrhythmusstörung begünstigen.4
Patienten, die regelmäßig trainieren und mögliches Übergewicht verlieren, haben gute Chancen auf ein weitestgehend arrhythmiefreies Leben.
Viele Vorhofflimmer-Patienten verspüren Unsicher- heit, wenn es um das eigene Liebesleben geht. Ist die Erkrankung unter Kontrolle, können Betroffene grundsätzlich ohne Bedenken sexuell aktiv werden. Generell kann sexuelle Anstrengung mit derjenigen gleichgesetzt werden, die bei moderater körperlicher Bewegung entsteht. Je älter Patienten sind, desto wahrscheinlicher ist es allerdings, dass sie sich für das Erreichen eines Orgasmus mehr anstrengen müssen als jüngere Menschen. In solchen Situationen sollten die Signale des eigenen Körpers unbedingt berücksichtigt werden. Um zu vermeiden, dass mit der Herzrhythmusstörung einhergehende Veränderungen negativen Einfluss auf die Beziehung nehmen, ist es sehr wichtig, mit dem Partner offen zu sprechen. Auch Sorgen und Ängste sollten thematisiert werden.1,5
Wer sich dennoch unsicher fühlt, sollte ein aufklärendes Gespräch mit dem behandeln- den Arzt nicht scheuen.
Rommelfanger, Julia: Intensiver Ausdauersport lohnt für ältere Frauen – er beugt auch Vorhofflimmern vor, September 2014 ↩ ↩
Pathak et al, Long-Term Effect of Goal-Directed Weight Manage- ment in an Atrial Fibrillation Cohort, Mai 2015 ↩
Levine et al., Sexual Activity and Cardiovascular Disease. A Scientific Statement From the American Heart Association, Januar 2012 ↩
Bayer - 20.09.2016
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Deutsche Schlaganfall-Hilfe - 20.09.2016
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Bayer - 20.09.2016
Dieser Test hilft Ihnen dabei, Ihr eigenes Thromboser-Risiko besser einzuschätzen. Denn wenn man das eigene Thrombose-Risiko kennt, ist bereits der erste Schritt getan, das persönliche Risiko zu verringern. Dieser Test ersetzt allerdings nicht den Arztbesuch. Dies gilt auch, wenn Sie sich nicht sicher sind.