Das Thema ist so alt wie aktuell. Zähneputzen ist leider noch immer keine Selbstverständlichkeit. Wird schon nicht so tragisch sein, wenn man es mal vergißt! Dem ist leider ganz und gar nicht so! Denn innerhalb kürzester Zeit bildet sich ein Plaquebelag, der zu Löchern oder entzündetem Zahnfleisch führen kann. Und je länger dieser Belag unbehandelt, sprich ungeputzt bleibt, desto mehr steigt das Risiko für Karies und Parodontitis.
Die Zahlen und Fakten sind alarmierend: Bei über 30 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland liegt eine akute Zahnfleischentzündung vor und bei weit über 50 Prozent ist eine einsetzende oder akute Zahnbettentzündung festzustellen. Ab einem Alter von circa 40 Jahren verlieren mehr Menschen - teilweise sogar gesunde - Zähne durch Zahnfleisch- und Zahnbettentzündungen als durch Karies. Derartige Entzündungen bringen außerdem ein zweifach erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Kreislauferkrankungen mit sich und begünstigen zudem Diabetes, Atemwegserkrankungen und Frühgeburten.
Das tückische an diesen Zahnfleisch- und Zahnbetterkrankungen ist, dass sie anfänglich meist schmerzfrei verlaufen und somit häufig zu spät - und zwar erst nach Eintreten irreparabler Schäden - erkannt werden. So kann es kaum verwundern, dass die Experten einhellig vor allem eine gezielte Prophylaxe und somit eine sorgfältigere Mundhygiene fordern. Insbesondere eine Prävention gegen die schädliche Zahnstein- und Plaquebildung steht dabei im Mittelpunkt. Doch Zähneputzen alleine reicht nicht aus, denn gerade die besonders gefährdeten Zahnzwischenräume und Zahnhälse werden von der Zahnbürste nur schlecht oder gar nicht erreicht. Es sind jene zuckerfressenden Bakterien, die aus Nahrungsresten und Süßigkeiten jene Schicht bilden, die in der Zahnmedizin als Plaque bezeichnet wird.
Daher sollte man mindestens zweimal täglich Zahnbürste und -seide verwenden, um Plaque zu beseitigen. Wird diese Reinigung nur unregelmäßige durchgeführt, so verhärtet sich der weiche Zahnbelag und die Bildung von Zahnstein (Plaque) nimmt zu. Und ist er erst einmal da, ist es mit dem selbstständig wegputzen schwierig. Schon seine raue Beschaffenheit fördert das Ansiedeln weiterer Bakterien und somit auch die Entstehung von Zahnfleischentzündungen. Wer weder regelmässig Zähne putzt noch den (auch bei sorgfältiger Pflege) entstehenden Zahnstein vom Zahnarzt entfernen lässt, öffnet den Bakterien Tür und Tor. Ein Grund dafür sind Mikroorganismen, die im Mundraum beim Verstoffwechseln von Zucker eine, die Zahnoberfläche angreifende Säure produzieren und Karies hervorrufen. Unbehandelt schreitet die Zersetzung des Zahns voran, die Erreger erreichen den Zahnnerv und die Folge davon sind in erster Linie Zahnfleischentzündungen, aber auch Wurzelentzündungen sind möglich. Bekannterweise führt eine unbehandelte Parodontitis mitunter auch zu Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herzinfarkte.
Zahnsteinschutz, wie z. B. antibakterielle Mundspülungen gibt es mittlerweile auch mit einer speziellen Zinkformel die Zahnsteinbildung hemmt. So hat eine aktuelle Studie gezeigt: Zweimal täglich circa 30 Sekunden lang zusätzlich zum Zähneputzen angewendet, reduzieren antibakterielle Mundspülungen die Zahnsteinbildung weitaus stärker als Zähneputzen alleine. Und das nicht nur an den Zahnober- und -seitenflächen, sondern genau so nachhaltig auch in den Zahnzwischenräumen.
Egal, wie sorgfältig man putzt, Zahnseide, Zungenschaber und Mundspülungen benutzt, wenigstens einmal im Jahr sollte der, sich trotz aller Sorgfalt, gebildete Zahnstein entfernt werden. Heute geschieht dies meist schmerzlos durch eine professionelle Ultraschallreinigung beim Zahnarzt.