Von den rund 16.000 Sorten der Weinrebengewächse werden lediglich ca. 1.000 offiziell für den Weinbau genutzt. Je nach Pflege und Lage kann ein Weinstock, mit seinen weit in die Tiefe reichenden Wurzeln, über 100 Jahre alt werden.
Seit immerhin gut 5000 Jahren erfreut der Wein die Menschen. Denn bereits 3500 v. Chr. kelterten Ägypter, Babylonier und wohl auch Inder schon aus Weinreben Wein. Ihnen folgten die Griechen und Römer, die bereits systematisch Weinbau betrieben. Und von Rom aus setzte die Weinrebe ihren Siegeszug nach Germanien und sogar bis Britannien fort. Von Plutarch ( 1. Jhd. n. Chr.) stammt der Ausspruch: „Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien die Schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste“.
Die kletternden Lianen der Weinrebe werden aber schon lange auch vielseitig in Küche und Hausapotheke verwendet. Von den Beeren, die man pur essen oder zu Saft pressen kann, bis hin zu den Blättern, alles wird in der Küche gerne und vielseitig verwendet. Weintrauben wirken aufgrund des hohen Wasser- und Ballaststoffgehalts verdauungsfördernd und die sekundären Pflanzenstoffe Resveratrol und Quercetin verfügen über einen zellschützenden Effekt.
Schon seit Jahren werden vor allem die kernlosen Weintraubenbeeren im Handel besonders nachgefragt. Doch gerade die harten Kerne der Beeren besitzen ernährungsphysiologisch die weitaus positiveren Eigenschaften. Neben den antioxidativ und entzündungshemmend wirkenden Polyphenolen der Schale können auch Traubenkernöl und Traubenkernmehl eine Bereicherung in der Küche sein. Und wer Wein mit Essigsäurebakterien versetzt, erhält einen desinfizierenden und verdauungsfördernden Weinessig.
Vor allem die tiefroten Blätter bestimmter Rotweinsorten enthalten besonders hohe Mengen an Polyphenolen und werden zur Behandlung von Venenleiden eingesetzt. Weinblätter werden aber auch vor allem in der mediterranen Küche verwendet, indem man sie, wie in Griechenland, mit einer Reismischung füllt und als Vorspeise reicht. Das zarte und leicht säuerliche Gemüse ist unter anderem reich an Ballaststoffen, Vitamin E und K, Folsäure und Mineralstoffe.
Resveratrol
Weinbau
Rotwein Phenole
Heilpflanzen