Geht das überhaupt? Diese Frage und auch, ob er denn dann überhaupt noch geniessbar ist, wird immer wieder gestellt. Die Antwort lautet: JEIN! Wir befragten dazu Lisa Schmuck, Käsesommeliere bei der Bergader Privatkäserei.
“Man kann Käse einfrieren und nach dem Auftauen verzehren - empfehlenswert ist dies allerdings nicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Das Einfrieren führt zu erheblichen Geschmacks- und Genusseinbußen. Denn ein Käse reift bis zu seinem Verzehr weiter und entwickelt dabei das für ihn typische Aroma. Durch das Einfrieren wird dieser Prozess gestoppt, die Reifekulturen sterben ab. Hinzu kommt: Je höher der Wassergehalt eines Käses ist, desto mehr Kristalle entstehen beim Gefrieren, die die ursprüngliche Konsistenz des Käseteigs zerstören. Einer Weichkäsespezialität wie unserem Bavaria blu setzt das Einfrieren und Auftauen dann nicht nur geschmacklich, sondern auch äußerlich zu. Nach dem Auftauen wird der Käse oft bröckelig oder schmierig, schmeckt wässrig und sieht nicht mehr so appetitlich aus. Um den Schaden noch im Rahmen zu halten empfiehlt es sich den Auftauprozess langsam - am besten im Kühlschrank - vonstattengehen zu lassen.
Sollten tatsächlich einmal größere Mengen Käse nach einem Essen übrig bleiben und eingefroren werden, sollte man ihn am ehesten zum Kochen verwenden. Beim Überbacken von Aufläufen oder Gratins beziehungsweise als Topping für Pasta spielt die Konsistenz nach dem Auftauen keine so große Rolle. Grundsätzlich gilt: Käse, der im Stück eingefroren wird, bleibt frischer, als in Scheiben geschnittener. Dabei eignen sich feste und halbfeste Schnittkäse besser zum Einfrieren als Weichkäse. Ratsam ist es, den Käse luftdicht in Frischhaltedosen oder Gefrierbeuteln einzufrieren. Für Augen, Nase und Gaumen reizvoller sei es allerdings, auf eingefrorenen Käse wenn möglich zu verzichten.
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