Advent und Weihnachstzeit sind ein Albtraum für alle, die Abnehmen wollen oder müssen. Klappt nur schwer oder gar nicht. Da verwundert es nicht, wenn Abnehmwillige dem Irrglauben erliegen, es sei eine gute Diätstrategie, das Frühstück ausfallen zu lassen. Leider völlig falsch gedacht und bestimmt nicht zielführend.
Eine Cross-Over-Studie der Harvard Medical School in Boston, die kürzlich veröffentlicht wurde, und der sich 30 Proband:innen mit Adipositas/Übergewicht unterzogen haben, zeigt leider ein völlig anderes Ergebnis. Die Studie umschloß zwei vierwöchigen Gewichtsabnahmediäten. Beiden Gruppen erhielten für den Anfang eine standardisierte Basisdiät, wobei sich die Energiezufuhr zu jeweils einem Drittel auf Frühstück, Mittagessen und Abendbrot verteilte.
In der ersten vierwöchigen Untersuchungsphase verteilten sich die aufgenommenen Kilokalorien wie folgt:
Gruppe 1 zu 45 Prozent auf das Frühstück, 35 Prozent auf das Mittagessen und zu 20 Prozent auf das Abendessen.
Gruppe 2 verteilte 20 Prozent auf das Frühstück, 35 Prozent auf das Mittagessen und 45 Prozent auf das Abendessen.
Alle Speisen und Getränke wurden zur Verfügung gestellt, so dass die Nährstoffzusammensetzung stets gleich war:
Nach den ersten vier Wochen gab es eine siebentägige sogenannte Wash-Out-Periode, bei der wiederum die Basisdiät angeboten wurde. In der zweiten vierwöchigen Interventionsphase tauschten dann die Gruppen die jeweilige Diät.
Wie ausgeprägt das Hungergefühl ist, erfragte man mehrmals täglich anhand einer visuellen Skala von 0 bis 100.
Teilnehmende der reichhaltigeren Abendmahlzeiten (45 % Energie) gaben doppelt so häufig einen Wert von über 50 an, der als „hungrig“ gewertet wurde.
Teilnehmende, die das Frühstück als größere Mahlzeit einnahmen (auch 45 %), berichteten von einem signifikant geringeren Hunger.
Da diese Einschätzung subjektiv ist, wurden auch Veränderungen der beiden wichtigsten Appetit-regulierenden Hormone Leptin und Ghrelin untersucht. Der Leptin-Spiegel signalisiert eine Sättigung, während ein höherer Ghrelin-Spiegel Hungergefühle auslöst. Die späten Mahlzeiten führten zu einem Abfall des Leptins und des Ghrelin-Leptin-Quotienten, was erklären könnte, warum die Teilnehmenden sich hungrig fühlten und einen starken Appetit entwickelten.
Fazit: Zwar bleibt eine Kalorie eine Kalorie, aber – im Hinblick auf das Hungergefühl – scheint es dem Körper nicht egal zu sein, wann man sie zugeführt. Das größere Sättigungsgefühl und ein geringerer Hunger nach einem großen Frühstück könnten zu Verhaltensänderungen beitragen (insgesamt reduzierte Kalorienzufuhr), was eine stärkere Gewichtsabnahme unterstützen würde, so die Forschenden.
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