Keine Lobby, keine laute Stimme, aber Rechte! Mit dem Aktionstag „BUNT VERBINDET“ im Vorfeld des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung machen die Träger des AKT gemeinsam mit der Behindertenbeauftragten von Steglitz-Zehlendorf Eileen Moritz und vielen weiteren Akteuren auf die Rechte von Menschen mit Behinderung aufmerksam und stark.
Auf dem Hermann-Ehlers-Platz direkt vor dem Rathaus Steglitz-Zehlendorf beginnt am Freitag, 3. Mai, um 12 Uhr der Aktionstag BUNT VERBINDET”. Neben einem informativen Bühnenprogramm ist das Vorlesezelt” ein besonderes Highlight. Hier werden Geschichten in Gebärdensprache, Tastbüchern und Leichter Sprache erzählt. Für alle gleichermaßen erlebbar: Hören, Sehen, Fühlen und Verstehen. Das weitere Tagesprogramm bietet den Besucherinnen und Besuchern auch musikalisch viel. Künstlerinnen und Künstler wie die blinde Soulsängerin Kevienella, die Trommelband der DRK Berlin Südwest gGmbH und die Nogat-Singers treten auf. An zahlreichen Marktständen mit bunten Mitmachaktionen können sich Interessierte über verschiedene Aspekte des Lebens mit Behinderung informieren. Für das leibliche Wohl zwischendurch sorgen die legendären Inklusionsstullen.
Am Sonntag, den 5. Mai findet zum 33. Mal seit seiner Einführung im Jahr 1992 der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. In Berlin startet um 12.00 Uhr ein großer Protestzug vom Bebelplatz zum Roten Rathaus, die Kundgebung vor der Tür des Regierenden beginnt um 13.00 Uhr. Motto und langgehegter Wunsch ist „Selbstbestimmt leben ohne Barrieren“. Ein Ziel, das im Moment noch unerreichbar scheint, für das es sich aber zu kämpfen lohnt! Viele Träger des AKT organisieren sich über die offizielle Website https://www.protesttag-behinderte.de/, um am Sonntag möglichst zahlreich und sichtbar durch Berlin-Mitte zu ziehen. Mit dabei ist zum Beispiel auch die Stephanus gGmbH, die unter dem Motto „Stephanus wird laut!“ mit Plakaten, Trillerpfeifen und Fahnen gegen fehlende Inklusion und Diskriminierung protestieren wird.
Gut zu wissen: [Der Arbeitskreis freier Träger der „Behindertenhilfe“ (AKT)]((https://www.protesttag-behinderte) gründete sich bereits Mitte der 80er Jahre als informelles Gremium und mit dem Ziel, die „Behindertenhilfe“ ambulant zu gestalten. Heute besteht der AKT aus insgesamt 30 freien Trägern mit rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und knapp 9.000 Klientinnen und Klienten. Die Gründungsidee in den 80ern war die Normalisierung des Lebens von Menschen mit mehrfach geistigen und/oder körperlichen Behinderungen. Ursprünglich gab es im Bereich der Behindertenhilfe nur stationäre Angebote in Form von Wohnheimen. Mit dem Ziel, ambulante Angebote zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen zu schaffen, bildete der AKT einen Zusammenschluss, um Wohnraum von der Wohnungswirtschaft zu erhalten und die Politik stärker in die Verantwortung zur Umsetzung dieser Ambulantisierung zu nehmen. Dies führte dazu, dass damals den freien Trägern 10 % der im sozialen Wohnungsbau entstehenden Wohnungen für betreute Wohnangebote zur Verfügung gestellt wurden. Heute ist der AKT weiterhin ein informelles Gremium von Geschäftsführer/innen gemeinnütziger Organisationen im Bereich betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen in Berlin. Der Arbeitskreis behandelt aktuelle Themen wie spezielle Problemstellungen, die sich aus dem Betreuungszusammenhang ergeben, Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren, rechtliche Fragen und Verhandlungen zu Rahmenverträgen und Leistungsangeboten in der Behindertenhilfe sowie den aktuellen Herausforderungen, die sich für Leistungserbringer in der täglichen Praxis ergeben, wie z. B. Fachkräftemangel, Wohnraumsituation, unzureichende Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes.
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