Der neue Deutsche Herzbericht zeigt es leider ganz deutlich, Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, und Herzrhythmusstörungen nehmen immer mehr zu. Allein bei der Herzinsuffizienz wuchs die Behandlungszahl von 2000 bis 2019 in den deutschen Krankenhäusern um 40 %. Dass trotzdem die Zahl der Sterblichkeit auf den niedrigsten Wert seit 2011 gefallen ist dürfte an neu verfügbaren Therapieoptionen und der besseren Etablierung leitliniengerechter Therapien liegen. Bereits seit 2014 sind zwei neue Medikamentenklassen hinzugekommen, die einen deutlich positiven Einfluss auf die Lebenserwartung von PatientInnen mit Herzinsuffizienz haben, wie durch große Studien eindrücklich bestätigt wurde. Trotzdem bleibt die Herzschwäche häufig als Folge und das Endstadium vieler anderer Herz- Kreislauferkrankungen, deren Häufigkeit leider ebenfalls zunimmt.
So ist die Mitralklappeninsuffizienz, d.h. die Undichtigkeit einer der vier Herzklappen, nur ein Beispiel für eine solche, der Herzinsuffizienz zugrundeliegende Erkrankung. Wird diese behandelt, verbessert sich nicht nur die Überlebenswahrscheinlichkeit, sondern auch die Lebensqualität der PatientInnen enorm. Die Mitralklappeninsuffizienz kann inzwischen sehr gut interventionell von Kardiolog*innen behandelt werden, vor allem wenn das Risiko für eine Operation am offenen Herzen zu groß wäre.
Gerade die letzten 15 Monate haben durch die COVID-Pandemie gezeigt, dass die engmaschige und sorgfältige Betreuung von Herzinsuffizienz-PatientInnen von enormer Bedeutung ist.
Auch die Zahl der Herzrhythmusstörungen, ist in den letzten Jahren angestiegen: Zwischen 1995 und 2015 nahm die Zahl der deswegen stationär ins Krankenhaus aufgenommenen Patienten um nicht weniger als 98,6 % zu.
Trotz des deutlichen Anstieges der Fallzahlen stagniert die Sterblichkeitsrate seit 2011, denn auch im Bereich der Rhythmusstörungen stehen in der Kardiologie neue Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, deren Einsatz stetig verbessert wird. Beispielsweise ist die Katheterablation, eine minimalinvasive Verödungstherapie am Herzen, nicht nur eine sichere, sondern auch besonders wirksame Methode zu Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Vor allem ein frühzeitiger Einsatz dieser Behandlungsoption verzögert das Fortschreiten und eine Verschlechterung der Krankheit, wie große Studien zeigen konnten.
So gelang es, trotz der Zunahme bei der Erkrankungshäufigkeit, die Sterblichkeit bei Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen zu senken, und das kann man zweifellos als eine große Erfolgsgeschichte der Herzmedizin werten.
Interessante Patienteninformationen findet man unter: www.herzfitmacher.de