Mitunter dauert es einfach länger, bis es gut wird. So könnte man diese Meldung auch umschreiben: Denn endlich wurde die spezifische Immuntherapie (SIT) nun ausdrücklich in der neu aufgelegten Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL)Asthma empfohlen! Und das ist, wie Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) und Koautor der Leitlinie betont, fast eine Revolution für Asthmapatienten!
Die spezifische Immuntherapie ist die einzig kausale Behandlungsform für allergisch bedingte Erkrankungen. Das bedeutet, diese Therapie kann die Ursachen des Asthmas an der Wurzel bekämpfen und nicht nur die Symptome behandeln. Neue Studien haben gezeigt, dass die spezifische Immuntherapie bei allergischem Asthma die Ausbrüche (Exazerbationen) verringern und die Symptomkontrolle verbessern kann. „In Kinderstudien konnte gezeigt werden, dass die Anwendung von Kortikosteroiden durch die spezifische Immuntherapie reduziert werden kann“ betont Prof. Hamelmann, „gerade bei Kindern und Jugendlichen ist dies ein wichtiger Aspekt!“
Bei Asthma-Patienten soll der behandelnde Arzt im Rahmen der Asthma-Diagnostik jetzt auch eine allergologische Abklärung vornehmen, wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht oder wenn eine andere allergische Erkrankung vorliegt.
Für die Therapie legt die neue NVL Asthma fest, dass die spezifische Immuntherapie jetzt ausdrücklich zur Stufentherapie gehört. Sie gilt für alle Stufen als zusätzliche Therapieoption, unabhängig vom Schweregrad. Patienten haben somit ein Anrecht auf Aufklärung über die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie zur Behandlung ihres Asthmas.
Asthma
Immuntherapie
Allergie