Mithilfe der synthetisch hergestellten Gegen-Verbindung CDR132L haben Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover im Großtiermodell eine chronische Herzschwäche rückgängig gemacht. Die Substanz blockiert den Hauptschalter für kardiale Hypertrophie. Details der internationalen Studie wurden bereits im Oktober im “European Heart Journal” veröffentlicht.
CDR132L gehört zur sogenannten RNA-basierten Medizin. Das Medikament ist ein künstlich hergestelltes, passgenaues Gegenstück zu der mikroRNA miR132, die im erkrankten Herzen vermehrt gebildet wird. Das Antisense-Oligonukleotid blockiert den regulatorischen Schalter und verhindert dadurch, dass miR132 die Herzmuskelzellen zum krankhaften Wachstum anregen kann.
“Wir haben in unserer Studie gezeigt, dass CDR132L therapeutisch wirksam und nebenwirkungsfrei war”, betont Thum. Die Substanz sei somit eine neue Möglichkeit, nicht nur wie bislang die Symptome der Herzinsuffizienz zu behandeln, sondern die Erkrankung selbst im chronischen Stadium zu heilen. Das Molekül wird nun bereits an Patienten mit Herzschwäche im Rahmen einer klinischen Studie getestet.
Herzschwäche