Finerenon (Kerendia®) ist ein innovativer Wirkmechanismus zum Schutz von Nieren und Herz und vermindert das kardiorenale Risiko bei chronischer Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes.
Die neue Therapieoption nutzt einen speziell auf Herz und Nieren abzielenden Wirkansatz und bietet nicht nur einen zusätzlichen Schutz, sondern vermindert das Risiko für renale und kardiovaskuläre Ereignisse.
Eine chronische Nierenerkrankung (CKD) zählt zu den häufigsten Komplikationen bei Typ-2-Diabetes (T2D) und verkürzt die Lebenserwartung von betroffenen Patienten ist im Vergleich zu Gesunden um bis zu 16 Jahre. Einhergehend mit der CKD ist nicht nur das kardiovaskuläre Risiko, sondern eine Verschlechterung der Nierenfunktion, die ohne adäquate Therapie mit Dialysepflicht, Nierentransplantation oder Tod enden kann.
Auf der diesjährigen Herbsttagung der DDG in Kooperation wurde auch über den ersten und einzigen in dieser Indikation zugelassenen nicht-steroidalen MR-Antagonist (nsMRA) Finerenon diskutiert.
„Das Fortschreiten der CKD bei T2D wird durch die Kombination metabolischer, hämodynamischer sowie entzündlicher und fibrotischer Faktoren beeinflusst. Angetrieben werden Entzündung und Fibrose durch die Überaktivierung des Mineralokortikoidrezeptors”, wie Dr. med. Inga-Nadine Kummer, Aschaffenburg, erklärte. Inflammation und Fibrose können unbehandelt bei CKD und T2D zu irreparablen Zellveränderungen führen, die sich nicht nur auf die Nieren beschränken.
Das Management von T2D und CKD fußt nun mit Finerenon auf einer weiteren Therapiesäule, wie Kummer erläuterte. Finerenon bereits in internationalen Leitlinien und im ADA/KDIGO-Konsenus-Report 2022 zum auch zum Diabetes-Management bei CKD empfohlen. Die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie FIDELIO-DKD hat die Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenon bei Patienten mit CKD bei T2D untersucht und zeigte eine signifikante relative Risikoreduktion von 18 % gegenüber Placebo. Die Patienten konnten von Finerenon zusätzlich profitieren – unabhängig davon, ob sie einen SGLT2-Hemmer oder GLP-1-Rezeptorantagonisten erhielten.
Das günstige Sicherheitsprofil lag auch bei therapiebedingten unerwünschten und schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen weitgehend auf Placebo-Niveau. Der Blutdruck sank durchschnittlich um ca. 3-4 mmHg. Es gab kaum geschlechtshormonelle Nebenwirkungen. „Unter der Therapie mit Finerenon kann es zu einer leichten Zunahme von Serumkalium kommen. Die klinischen Auswirkungen waren allerdings gering. Die Hyperkaliämien konnten im Rahmen von routinemäßigen Kontrollen des Kaliumspiegels und mit kurzen Therapiepausen gut beherrscht werden“.
Eine Früherkennung mittels UACR bzw. Albuminuriemessung und eGFR-Bestimmung ist schon deshlab wichtig, de eine CKD kann lange Zeit asymptomatisch verlaufen und wird bei T2D in vielen Fällen nicht frühzeitig erkannt wird. Der Albuminuriewert ist ein wichtiger Marker zur Früherkennung von strukturellen Nierenschäden. Internationale Leitlinien empfehlen bei T2D ab Diagnosestellung mindestens einmal jährlich UACR und eGFR zu ermitteln. „Trotz der Empfehlungen in den Leitlinien ist CKD bei Patienten mit T2D unterdiagnostiziert, und die kombinierte Diagnostik mit eGFR plus UACR erfolgt zu selten. Die eGFR allein liefert ein unvollständiges Bild des kardiovaskulär bedingten Sterberisikos bei CKD-Patienten. Erst die kombinierte Betrachtung von eGFR und UACR ergibt eine genauere Risikoprognose der Mortalität”, erläuterte Kummer.
Quelle: PM 12-22, www.bayer.com/de
Chronische Nierenerkrankung
Diabetes Mellitus