Der in Berlin vorgestellte aktuelle Deutsche Herzbericht 2016 zeigt die beeindruckenden Fortschritte der deutschen Herz-Medizin und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Überleben. Zwar zeigen die Statistiken, dass Herzerkrankungen nach wie vor zu den häufigsten Gründen für eine Krankenhausaufnahme zählen, allerdings überleben immer mehr Patienten diese Leiden. Männer erkranken öfter am Herzen als Frauen, bei Frauen verlaufen diese Krankheiten aber häufiger tödlich.
Die Behandlung von koronaren Herzkrankheiten, wie auf Durchblutungsstörungen zurückzuführende Krankheiten wie der akute Herzinfarkt, Angina Pectoris und chronische ischämische Herzerkrankungen bilden die größte Gruppe von Herzkrankheiten. Männer sind davon deutlich häufiger betroffen als Frauen und haben zudem die schlechtere Prognose. Dass bei diesen Verschlusskrankheiten die Sterblichkeit seit Jahren massiv abnimmt, ist den Fortschritten in der modernen Herz-Medizin zu verdanken.
Herzklappen werden immer häufiger, die Sterbeziffer steigt in Deutschland – im Gegensatz zu anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen – seit 1990 stetig an und ist auch hier bei Frauen fast doppelt so hoch wie bei Männern. Der klassische chirurgische Eingriff am offenen Herzen wird heute durch schonende Verfahren mittels Herzkatheter ergänzt (TAVI), die zahlenmäßig die klassische Operation bereits überrundet haben. TAVI wird nicht mehr nur bei ausgesprochenen Risikopatienten, sondern bereits bei älteren Patienten mit mittlerem Risiko als Alternative zum herzchirurgischen Klappenersatz durchgeführt, und das mit sehr guten Ergebnissen.
Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist bereits die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausaufenthalte. Grund ist die steigende Lebenserwartung. Die gute Nachricht: Die Zahl der Patienten, die an dieser schweren Herzerkrankung sterben, ist seit Jahren rückläufig. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat eine neue Qualitätsoffensive zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten eingeleitet.
Herzrhythmus-Störungen gehören zu den häufigsten Herzerkrankungen. In den vergangenen Jahren war sowohl bei der Häufigkeit als auch der Sterblichkeit ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Gründe dafür sind die steigende Lebenserwartung und – paradoxerweise – auch die verbesserten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Herzklappe
Herzinsuffizienz