Neben der Vermeidung möglicher Langzeitschäden steht bei Typ-1-Diabetikern die Verhinderung akuter Komplikationen im Vordergrund. Zu einer Verbesserung der Situation kann das langanhaltend und gleichmäßig wirksame Insulin glargin 300 Einheiten (E)/Milliliter (ml) (Toujeo®) beitragen. Metaanalyse, die Menschen mit Typ-1-Diabetes einschlossen zeigen, dass das Risiko für schwere Hypoglykämien unter Insulin glargin 300 Einheiten E/ml niedriger als unter Insulin glargin 100 E/ml ist. Auch in der EDITION JUNIOR Studie gab es in der Patientengruppe im Alter von 6-17 Jahren ein numerisch geringeres Risiko für Hyperglykämien mit Ketose unter Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml nachweisbar. Dazu Professor Dr. Thomas Danne, Hannover: „Die Real-World-Studie OneCARE1 zeigte darüber hinaus, dass Erwachsene mit Typ-1-Diabetes unter Insulin glargin 300 E/ml nachts mehr Zeit im Glukosezielbereich verbrachten als Patienten unter Insulin degludec.“
In den vergangenen Jahren hat sich der HbA1c bei Menschen mit Typ-1-Diabetes insgesamt verbessert und die Rate schwerer Hypoglykämien ist gesunken, trotzdem erreichen immer noch weniger als die Hälfte der Patienten die individuellen Blutzucker-Zielwerte. Dies gilt Danne zufolge insbesondere für Patienten unter 15 Jahren. Anders als häufig angenommen, schützt ein höherer HbA1c dabei nicht vor Hypoglykämien. Mit steigendem HbA1c steigt auch das Risiko für eine diabetische Ketoazidose stark an: Bei einem HbA1c ≥ 9 Prozent ist bei uns das Risiko fast zehnmal so hoch als bei einem HbA1c < 7,5 Prozent. Und: „Hyperglykämien mit Ketosen bzw. diabetische Ketoazidosen sind insbesondere in der Pädiatrie ein Problem.“
Eine aktuelle Metanalyse schloss alle EDITION-Studien ein, die Insulin glargin 300 E/ml vs. Insulin glargin 100 E/ml bei Menschen mit Typ-1-Diabetes untersuchten (n=1255) – EDITION 4 (erwachsene Patienten), EDITION JUNIOR (Kinder und Jugendliche) sowie EDITION JP1 (japanische Erwachsene). Die Auswertung bestätigte die vergleichbar effektive HbA1c-Senkung unter beiden Basalinsulinen nach 6 Monaten. Schwere hypoglykämische Ereignisse waren dagegen in diesem Zeitraum unter Insulin glargin 300 E/ml signifikant seltener als unter Insulin glargin 100 E/ml (Odds Ratio 0,65 [95%-Konfidenzintervall 0,44-0,98], p=0,038). „Der Vorteil von Insulin glargin 300 E/ml mit Blick auf die Inzidenz schwerer Hypoglykämien zeigte sich dabei insbesondere in der Zeit von 6.00 Uhr morgens bis 12.00 Uhr mittags“, erklärte Professor Danne.
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In die in Spanien durchgeführte Real-World-Studie OneCARE wurden 199 Menschen mit Typ-1-Diabetes eingeschlossen. Sie erhob deren Glukosewerte mithilfe eines kontinuierlichen Glukosemonitorings (CGM). Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Beide Behandlungsoptionen zeigten eine vergleichbare durchschnittliche Zeit im Zielbereich (Time in Range) im gesamten Tagesverlauf und vergleichbare HbA1c-Werte (p=0,1032). Teilnehmer beider Gruppen erfuhren außerdem eine vergleichbare Anzahl an hypoglykämischen Ereignissen. ↩
Hyperglykämie
Blutzucker Langzeitwert
Insulin Glagrin