Jeder dritte Bewohner in Deutschland ist mit dem aggressiven Magenkeim Helicobacter pylori (Hp) infiziert. Das sind etwa 30 Millionen Personen. Der berüchtigte Magenkeim kann, -muss aber nicht- Auslöser für Magenbeschwerden sein. Bei vielen Menschen besiedelt der Keim den Magen, verursacht aber keine Beschwerden.
Der Hp wird durch Übertragung von Mensch zu Mensch verbreitet. Üblicherweise im Kleinkindalter innerhalb der Familie. Wenn ein erwachsenes Familienmitglied Beschwerden hat, sollte es sich auf den Keim hin untersuchen lassen.
Vielfach werden Magenbeschwerden von dem Keim verursacht. Verschwinden die Probleme nicht innerhalb von zwei bis drei Wochen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird eine Gastroskopie (Magenspiegelung) empfehlen.
Mit einer flexiblen Optik schaut sich der Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen die Magenschleimhaut und Speiseröhre an. Feinste Gewebsproben werden aus der Schleimhaut entnommen und histologisch (mikroskopisch) auf den Magenkeim untersucht. Liegt eine Infektion mit dem Magenkeim Hp vor, wird diese durch die Einnahme von zwei Antibiotika beseitigt (Erradikationstherapie). Zusätzlich wird noch die Einnahme eines Säureblockers verordnet.
Sechs bis acht Wochen nach Beendigung der Medikamenteneinnahme erfolgt eine Kontrolluntersuchung mittels eines Atemtests. Der Test wird von der Fachgesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in einer neuen Leitlinie empfohlen. Dieses neue Atemtestverfahren wird von Medizinexperten als „Goldstandard“ bezeichnet. Die Ausatemluft des Patienten wird mittels eines 13C Atemtest kontrolliert, erklärt Professor Dr. med. Stephan Mielke vom Magen-Darm-Zentrum aus Hamburg. Diese Kontrolluntersuchung können sehr viele Ärzte durchführen, so der Fachmann.
Ist der aggressive Keim nicht mehr nachweisbar, war die medikamentöse Therapie erfolgreich. Das Risiko an einer Gastritis, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bösartigen Tumoren zu erkranken konnte signifikant minimiert werden.
Helicobacter Pylori
Zwölffingerdarmgeschwür