Keine Frage, Menschen mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) sind kardiovaskuläre Risikopatienten und nur durch eine Senkung des LDL-C-Wertes kann eine klare Verbesserung der Prognose bei diesen Patienten erzielt werden. Wenn sich die in den Leitlinien empfohlenen Zielwerte mit einer intensiven Statintherapie (± andere lipidsenkende Therapien) nicht erreichen lassen, so können PCSK9-Inhibitoren wie Alirocumab (Praluent®) eine Option sein, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken.
Auch bei Menschen mit einer Atherosklerose sind häufig mehrere Gefäßareale gleichzeitig betroffen und sie haben daher ein besonders hohes kardiovaskuläres Risiko. Die Zahlen zeigen, dass bei Patienten, die gleichzeitig von einer pAVK und einer koronaren Herzkrankheit (KHK) betroffen waren, die kardiovaskuläre Mortalität in einem Zeitraum über drei Jahre bei fast 14 Prozent lag.
Eine Option, um bei dieser Gruppe Betroffener das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse zu senken, ist die Reduktion des LDL-C-Wertes. Dieses Vorgehen wird durch eine Reihe an Outcome-Studien unterstützt. Auch die aktualisierte Leitlinie zur Behandlung von Dyslipidämien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) sieht für Menschen mit einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko… einen LDL-C-Zielwert < 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l) vor. Außerdem soll der LDL-C-Ausgangswert um mindestens 50 Prozent gesenkt werden. Werden diese Ziele trotz maximal tolerierter Statindosis ± Ezetimib nicht erreicht, sehen ESC und EAS den Einsatz eines PCSK9-Inhibitors wie z.B. Alirocumab vor.
Doch bedauernswerter Weise (vor allem für die Patienten) sieht die Versorgungsrealität anders aus: Nur 33 Prozent der Menschen mit einer pAVK erhalten ein Statin, nur zwei Prozent werden mit einem PCSK9-Inhibitor behandelt – und insgesamt sind weniger als ein Fünftel im Zielbereich. Und auch im klinischen Alltag werden die Zielwerte gerade bei pAVK-Patienten oft nicht erreicht. Gründe dafür sind unter anderem Limitationen der Statine wie Nebenwirkungen, eine zu geringe Effektivität und eine mangelnde Adhärenz der Patienten. Darüber hinaus werden andere Therapieoptionen wie z.B. PCSK9-Inhibitoren nicht ausgeschöpft. Denn während unter einem hochdosierten Statin eine mittlere LDL-C-Senkung von etwa 50 Prozent erreicht werden kann, lässt sich mit einer Kombination aus Hochdosis-Statin plus Ezetimib und PCSK9-Inhibitor eine mittlere LDL-C-Reduktion von 85 Prozent erreichen. Dies zeigen die Ergebnisse von Endpunktstudien wie ODYSSEY OUTCOMES ganz deutlich.
Die Einleitung und Überwachung der Therapie hat durch Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie, Nephrologie, Endokrinologie/Diabetologie oder Angiologie zu erfolgen oder durch Ambulanzen für Lipidstoffwechselstörungen.
Praluent® (Alirocumab) hemmt die Bindung von PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9) an den LDL-Rezeptor und erhöht damit die Anzahl der LDL-Rezeptoren auf der Leberzelloberfläche. Dadurch wird der LDL-C-Spiegel im Blut gesenkt.
Alirocumab ist in mehr als 60 Ländern weltweit zugelassen, darunter in Nord- und Südamerika, Asien, Afrika, Australien, der Schweiz und der Europäischen Union (EU).
Quelle: Symposium „Lipidmodifikation 2021: Sekundärprävention bei pAVK-Patienten“ im Rahmen der 50. Jahrestagung der Deutschen Geselschaft für Angiologie (DGA) – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. und 5. DGA-Interventionskongress, 30. September 2021; Veranstalter Sanofi Aventis Deutschland GmbH