Rund 300 Arzneimittel werden in der Liste mit photosensibilisierenden Wirkstoffen enthaltenden Arzneimittel – wie z.B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Diuretika oder Antiarrhythmika - aufgeführt. Immer wieder im Blickpunkt steht dabei auch Johanniskraut, welches als Antidepressivum häufig verordnet wird. Die hat zur Tatsache, dass es immer wieder zur Verunsicherung bei Ärzten und Patienten kommt. Teilweise wird im Sommer wird die Behandlung mit Johanniskraut deshalb sogar vereinzelt abgesetzt. Was leider falsch ist, denn bei genauerer Betrachtung wird klar, dass das photosensibilisierende Potenzial des Phytopharmakons überschätzt wird. So können grundsätzlich eine Reihe an Antidepressiva wie zum Beispiel Duloxetin, Sertralin und Venlafaxin gegenüber Sonnenlicht sensibilisieren. Unter der häufig verordneten Leitsubstanz Citalopram kann eine Photosensibilisierung gelegentlich, also in einer Größenordnung von ≥ 1 pro 1.000 bis < 1 pro 100 Patienten auftreten. Dagegen wird in der aktuellen S3-Leitlinie/Nationale Versorgungs-Leitlinie Unipolare Depression die Relevanz einer möglichen Photosensibilisierung unter Johanniskraut-Extrakt als gering eingeschätzt.
In einer mit dem hochdosierten Johanniskraut-Präparat Laif® 900 durchgeführte Studie mit 20 gesunden Probanden konnte nach 14-tägiger Einnahme des Phytopharmakons keine statistisch signifikante Veränderung der Lichtempfindlichkeit (minimale Erythemdosis) im Vergleich zur Baseline festgestellt werden.
Unabhängig von einer Arzneimitteleinnahme sollte die Haut generell im Sommer vor zu intensiver UV-Bestrahlung geschützt werden. Dazu gehören beispielsweise das Vermeiden einer intensiven Sonnenexposition insbesondere um die Mittagszeit und die Anwendung geeigneter Lichtschutzpräparate sowie von textilem Lichtschutz.
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