Fahrräder: Exakt 200 Jahre sind seit ihrer Erfindung vergangen. Mögen sie einst als Klapperkisten für Öko-Freaks belächelt worden sein, so gelten sie heute mehr denn je als Mobilitätslösung der Zukunft. Und als Statussymbol – nicht nur für Umweltbewusste. Längst gehört ihre Weltleitmesse zu den meistbesuchten Industrieausstellungen hierzulande: die Eurobike in Friedrichshafen. Grund genug für uns, sich auf der 2017er-Räderschau am Bodensee umzusehen und einige Highlights herauszupicken.
Eine der beliebtesten Hobby-Leistungssportarten bei der Generation 50 Plus ist das Rennradfahren. Hier bot die Eurobike erfrischende Neuheiten – unter dem Motto: immer leichter, immer schneller, immer sicherer. Das Comet Disc von Stevens ab 3.199 € bricht mit dem Tabu der Scheibenbremse. Tabu, da viele Rennrad-Hersteller sie als zusätzliche Komponente aus Gewichtsgründen bisher ablehnten. Die hydraulische Scheibenbremse des schicken Flitzers aus Hamburg macht sich im Gewicht kaum bemerkbar angesichts eines Carbonrahmens von weniger 900 Gramm. Dafür übertrifft ihre Bremskraft die der üblichen Felgenbremsen bei Weitem. Das Look 795 Light RS 5.999 € verspricht, 11,7% schneller zu sein als das Vergleichsmodell Look 695. Mit dem Carbon-Renner gewinne der Fahrer bis zu eine Minute und 14 Sekunden Zeit auf 100 Kilometer, so der Hersteller. Interessant für Radrennen-Teilnehmer.
E-Bikes liegen im Trend. Und längst erobert der Motor auch die Mountainbike-Szene. Viele E- Mountainbikes sind als solche kaum noch zu erkennen. Ihre immer schlankeren Motoren und Akkus verschwinden unsichtbar im Rahmen. Haibike präsentierte ein neues Top-Modell seiner Xduro Downhill-Serie ab 5.299 € (9.0) bis 7.999€ (10.0), mit Design-Konzept von Bosch. Hier verschmelzen Motor und Akku zu einer Einheit im Unterrohr, bestens geschützt vor Steinschlag und anderen Hindernissen. Beim neuen Lapierre Overvolt 2.499 € bis 6.999 € mit Shimano-Antrieb lässt sich der Akku leicht aus dem Rahmen entnehmen und überall aufladen.
Ein schickes Alltags-E-Bike für Stadt und Tour stellte Winora vor: das Sinus iX 11 Urban ca. 3.000 €. Seine wichtigsten Pluspunkte: Scheibenbremsen, Federgabel sowie schlanke Bauweise mit einem unauffällig im Rahmen versteckten Bosch-Motor samt Powertube-Akku. Die Fahrrad-Schmiede Riese & Müller zeigte eine weitere Lösung praktischer Elektro-Mobilität als Auto-Ersatz: Ihr E- Lastenrad Packster 40 bietet eine 40 Zentimeter lange Ladefläche vor der Lenkradstange. Damit liegt der offene „Kofferraum“ im Sichtfeld des Radlers. Ausgestattet werden kann er mit einer Holzbox, Kindersitzen oder einem Handschuhfach. Ein Doppel-Akku-System ermöglicht lange Touren. Trotz alledem ist das Fahrrad leicht genug, um ins Auto gepackt oder in den Keller getragen zu werden.
Fahrräder aus nachwachsenden Rohstoffen? Vor wenigen Jahren war dies allenfalls eine Utopie. Längst gibt es alltagstaugliche Tourenräder mit Rahmen aus Bambus! Die Manufaktur MyBoo aus Kiel präsentierte ihr handgefertigtes Modell MyKuro Gates. Der schlanke, hölzerne Renner besitzt einen Antrieb mit Carbon-Riemen. Dieser soll nachhaltiger sein als ein Kettenantrieb, da langlebiger und pflegeleichter, verspricht MyBoo. Ab Herbst 2017 ist dieses Rad erhältlich – mit 8- oder 11-Gang-Nabenschaltung sowie hydraulischen Scheibenbremsen. Der Preis: ab 2.500 Euro. Damit dringen die Bambus-Bikes aus dem Reich der Summen-Utopien in die preisliche Mittelklasse guter Markenräder vor.
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