Sie werden nicht nur immer beliebter, sondern auch immer mehr im täglichen Straßenverkehr. Zeit also, sich zu fragen: Wie sicher sind sie denn, diese E-Lastenräder, die da allenthalben durch die Straßen rauschen? Der ADAC hat sich auf die Suche gemacht. Das Ergebnis ist nicht nur erfreulich!
Klimaneutral, möglichst ohne CO2-Ausstoß, und trotz Kinder und Einkäufen mobil? Das geht fast problemlos, einfach und zudem umweltfreundlich mit Lastenrädern die über eine elektrische Unterstützung verfügen. Der ADAC testete dazu nun sechs der einspurigen Long Johns genannten Lastenräder. Ergebnis: 2x gut, 3 x befriedigend, 1 x mangelhaft.
Getestet wurden die E-Lastenräder in den Kategorien Fahrverhalten, Antriebssystem, Handhabung, Sicherheit und Schadstoffe. Testsieger wurde das e-Muli, welches vor allem durch sein Fahrverhalten überzeugte, das am ehesten mit dem eines normalen Fahrrads zu vergleichen ist. Auch der geringste Wendekreis ist hervorzuheben. Allerdings könnte man den Hauptständer verbessern. Grund: Beim Abstellen muss das Rad umständlich hinten angehoben werden. Positiv hingegen wieder der faltbare Korb, der gleichzeitig gut für den Transport von Kindern geeignet ist.
Durchgefallen ist das Bullitt-Lastenrad, weil in den Sitzgurten deutlich zu viel gesundheitsgefährdende Weichmacher gefunden wurden. Kinder neigen bekanntlich dazu alles in den Mund zu nehmen, was rumhängt, auch die losen Enden der Sitzgurte. Das schlägt sich leider auf das Endergebnis durch, trotz der Tatsache, dass das Rad in fast allen anderen Kategorien gute Ergebnisse erzielte.
Reichweite büßen alle E-Lastenräder aufgrund des höheren Gewichts ein. Die Ladezeiten sind daher besonders wichtig, und hier fällt das Modell Babboe mit über sieben Stunden Ladezeit negativ auf. Bei den anderen Rädern dauert es zwischen drei und fünf Stunden, bis der Akku wieder voll ist.
Auch bei der Antriebsunterstützung gibt es teilweise große Unterschiede, und wer viele Anstiege bewältigen muss, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten. Generell ist das eigene Fahrprofil entscheidend: Sportliche Fahrer, die oft auf unebenen bzw. abschüssigen Strecken unterwegs sind, haben an den jetzt getesteten einspurigen E-Lastenfahrrädern mehr Freude als an den zweispurigen. Mit denen fährt man etwas gemütlicher und hat auch mehr Stabilität beim Abstellen und Beladen.
Wichtig: Kinder sollten im Lastenrad einen Helm tragen. Bei einem Unfall oder Sturz sind Kinder beim Erstaufprall aufgrund der Transportbox gut geschützt, wie Crashversuche des ADAC gezeigt haben. Aber fällt das Rad um, kann der Kopf des Kindes auf den harten Untergrund stoßen. Gut gelöst hat dieses Problem übrigens das Bullitt: Hier entspricht der Transportbereich der Kinder einer geschützten Fahrgastzelle, vergleichbar mit einem Kinderfahrradanhänger.
Quelle: PM ADAC, 09. Juni 2022
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