Dann wird es höchste Zeit für eine Reise nach Long Island im Staat New York. Denn dort ist der Monopoly-Mann zu Hause gewesen und er hat sich, ganz Krösus, mit einem der prächtigsten Herrenhäuser dieser ohnehin an Prunkvillen reichen Gegend, verewigen lassen. Otto Hermann Kahn hieß der Bankier, dessen Wiege in Deutschland stand und der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA zu Reichtum kam. 125 Zimmer und ein 10.000 Quadratmeter großes Grundstück – das Oheka Castle auf Long Island ist das zweitgrößte Herrenhaus, das jemals in den USA erbaut wurde und fast 60 Jahre später wieder zerfallen wäre. Doch in diesem Jahr feiert das Anwesen seinen 100. Geburtstag.
Zu Lebzeiten nutzte Kahn, der „Monopoly Man1“ Oheka Castle als Sommerhaus, in dem er auch renommierte Gäste aus Kunst, Kultur und Politik empfing. Als er 1934 starb, wechselte das Anwesen mehrmals den Besitzer, bis 1948 die Eastern Military Academy Oheka Castle aufkaufte. Im Zuge dessen wurden die aufwändig angelegten Gärten planiert, die großen Räume unterteilt und die Wände überstrichen. Als die Schule 30 Jahre später Bankrott anmelden musste, stand Oheka Castle mehrere Jahre leer und zerfiel.
Mitte der 80er Jahre kaufte der Bauunternehmer Gary Melius Oheka Castle mit dem Ziel, das Anwesen in seiner alten Größe auferstehen zu lassen. 40 Millionen Dollar kostete die Restaurierung des heutigen Hotels; Elektrizität und Abwasser mussten dabei installiert und über 222 Fenster und Türen ersetzt werden. Heute finden sich auf dem Anwesen auch ein 18-Loch-Golfplatz, mehrere Gewächshäuser, Ställe und Obstgärten.
In diesem Jahr feiert Oheka Castle seinen 100. Geburtstag und gilt heute als eine der angesehensten Hochzeitslocations der Welt und diente als Kulisse vieler berühmter Musik-, TV-, Film- und Bildproduktionen wie der Filmklassiker „Citizen Kane“ oder die TV-Serie „Royal Pains“. Neben Bill Clinton und Tony Bennett nächtigten auch die Jonas Brothers bereits in Oheka Castle.
1920er Jahren gehörte Kahn zu den bekanntesten Persönlichkeiten der USA. Kein Wunder also, dass er mit seinem lässig-eleganten Äußerem in Frack und Zylinder als Vorlage für die Symbolfigur des 1935 veröffentlichten Brettspiels Monopoly diente. ↩
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