Wellness ist im Trend wie nie zuvor. Wir legen großen Wert auf Wohlbefinden, hetzen von Bikram Yoga zur entspannenden Algenmassage und zwischendurch gönnen wir uns einen gesunden Snack nach den Regeln der ayurvedischen Ernährung.
Es ist durchaus löblich, dass wir so sehr auf unser körperliches und geistiges Wohl achten. Ehrlich gesagt bringt uns unsere Suche nach der Erleuchtung in überfüllten Yogastudios jedoch nicht weit. Die innere Ruhe, die wir auf der Matte gerade noch empfunden haben, verflüchtigt sich spätestens im Stau auf dem Nachhauseweg.
Eine Woche Entspannung reicht nicht aus, um all die Schäden zu reparieren, die wir tagtäglich unserem Körper zufügen. Während wir im Urlaub und nach Feierabend alle Mühen auf uns nehmen, nur um entspannt zu sein, vergessen wir am Arbeitsplatz scheinbar ganz und gar, dass es so ein Wörtchen wie Wellbeing überhaupt gibt.
Genau deshalb möchten wir in uns beim Thema Wellbeing am Arbeitsplatz damit befassen, wie man ganzheitliches Wohlfühlen in den Arbeitsalltag integrieren kann. Warum den nur einmal im Jahr Wellness geniessen, wenn man sich das ganze Jahr über wohlfühlen kann?
Es gibt natürlich Firmen, die wissen, wie viel besser ausgeglichene und gesunde Mitarbeiter arbeiten. Mit kleinen Extras, wie eigene Fitnessstudios, Vergünstigungen für Wellness-Hotels oder Restaurants, wird ausgedrückt, dass man ihre Tätigkeit sehr wohl wertschätzt und mehr in ihnen sieht als reine Arbeitskräfte.
Trotz all dieser Verbesserungen sieht der Alltag der meisten Arbeitnehmer nicht sehr entspannt aus. 24 Stunden Erreichbarkeit, Dauerstress, hohe Erwartungshaltungen oder stundenlanges auf den Bildschirm starren wirken sich negativ auf Psyche und Körper aus. Besonders dann, wenn besagter Schreibtisch sich auch noch durch Rücken feindliche Machart auszeichnet.
Genau hier besteht Handlungsbedarf. Renommierte Forschungsinstitute weisen immer wieder daraufhin, wie wichtig eine gesunde Arbeitsatmosphäre ist. Kürzlich konnte das Frauenhofer-Institut mit einer Studie belegen, wie positiv sich ergonomische Büromöbel auf die Produktivität auswirken können. Tatsächlich lässt sie sich nämlich im Schnitt um 36 Prozent erhöhen, einfach nur, indem man den Mitarbeitern Sitzmöglichkeiten bietet, die keine Rückenschmerzen verursachen. Gute Ausstattung ist also keineswegs rausgeworfenes Geld, sondern macht sich sehr schnell bezahlt.
Doch Wellbeing hört nicht bei der Sitzgelegenheit auf. Die WHO berichte bereits 2010 von den großen Problemen, die Stress mit sich bringt. Die meisten Mitarbeiter müssen sich aufgrund gesundheitlicher Probleme krankschreiben lassen, die durch Stress hervorgerufen werden. Während wir mittlerweile wissen, dass kurzzeitiger Stress durchaus die Produktivität fördern kann, sollte man sich vor Dauerstress in acht nehmen. Es ist nichts Neues, dass chronischer Stress seelisch und körperlich krank macht und die Betroffenen mit ernsten Erschöpfungszuständen zu kämpfen haben.
Deshalb setzten mehr und mehr Firmen auf das sogenannte On-site Corporate Wellbeing, also einfach das Konzept des Wohlfühlarbeitsplatzes. Firmenyoga, Massagen, große Fenster, Homeoffice, usw. Auch wenn sich langsam etwas tut in diesem Bereich, so besteht doch noch immer ein großer Handlungsbedarf.
Falls Sie nicht warten möchten, bis Ihr Arbeitgeber aktiv wird, haben wir drei einfache Tipps, um sich einen ganz eigenen Wohlfühlarbeitsplatz zu kreieren:
Wie andere Länder Wellbeing at work etablieren und wie kann man Wellbeing messen kann, zeigt sich besonders gut in Skandinavien, welches Vorreiter zu diesen Themen ist. Vergessen Sie also nicht, nächste Woche wieder auf gesundheit.com vorbeizuschauen.
Anja Innerhofer, Internationaler Business & Leadership Coach und die Linguistin Stefanie Verena Weiß schreiben hier wöchentlich über Wellbeing am Arbeitsplatz. Auch sie möchten sich am Arbeitsplatz wohlfühlen und beschäftigen sich daher schon lange mit dieser Thematik. Obwohl Wellness at work kein neues Thema ist, ist es immer noch von Aktualität und noch stets wichtig.
Sogenannte Benutzerrichtlinie für den Arbeitsplatz, die besagt, dass man am Ende des Arbeitstages einen aufgeräumten Schreibtisch erwartet ↩
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