Ob es das Ziehen im Rücken, Verspannungen im Nacken oder ein Stechen im Knie ist, die Ursache dafür sind häufig verklebte Faszien. Denn in ihnen befinden sich unzählige Körpersensoren, die unter anderem auch Schmerzimpulse aussenden. Durch gezielte Dehnübungen und Krafttraining kann jeder selbst Verklebungen behandeln und Schmerzen lindern.
Die zu unserem Bindegewebe gehörenden Faszien durchziehen den Körper, umhüllen die Organe und kommunizieren mit dem Nervensystem. Werden sie regelmäßig gedehnt und trainiert, wird der gesamte Körper gesünder und leistungsfähiger. Plagt uns also ein Stechen im Rücken, ein verspannter Nacken oder Schmerzen bei bestimmten Bewegungen so ist die Ursache häufig in verklebten Faszien zu suchen. Denn Faszien sind ein wichtiges Wahrnehmungsorgan und sind es wert, wahrgenommen zu werden.
Die Physiotherapeuten und Heilpraktiker Kristin Adler und Arndt Fengler haben sich eingehend mit dem Thema beschäftigt und klären leicht verständlich auf über alles, was man zu Faszien schon immer wissen wollte.
Denn die Faszien wurden über mehrere Jahrhunderte von der medizinischen Forschung ignoriert. Da man sie ausschließlich für ein Verpackungsmaterial hielt, wurde die silbrig glänzende Hülle in Anatomiestudien entfernt.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts erklärte der Gründer der Osteopathie, Dr. Andrew Taylor Still, die Faszien zu einem wichtigen Ziel seiner manuellen Behandlungen. Und im 20. Jahrhundert widmeten weitere Therapieformen wie zum Beispiel das Rolfing – eine Methode der manuellen Körperarbeit – den Faszien ihre Aufmerksamkeit.
Aber erst im Jahr 2006 bewies die Studie von Dr. Robert Schleip und Dr. Werner Klingler das, was Therapeutinnen und Therapeuten schon lange unter ihren Fingern spürten: Faszien können sich verspannen und entspannen!
Die Zahl der Studien zum Thema Faszien stieg rasant an. Die aus ihnen resultierenden Erkenntnisse beeinflussen heute Ärzte, Therapeuten, Trainer und Sportler. Dazu gehören folgende:
Wahrnehmendes Bewegen:
Übungen um die Faszien wieder geschmeidiger zu machen widmen sich daher gezielt den typischen Schmerzregionen: Brustkorb, Wirbelsäule, Schultern und Arme, Knie und Füße. Das Training dafür folgt einem dreistufigen Plan und lehrt uns zunächst, den Körper und seine Beweglichkeit besser wahrzunehmen. Durch gezielte Dehnungen und Krafttraining kann man eine Veränderung herbeiführen und Verklebungen selbst behandeln. Auch Übungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen helfen gegen Verspannungen. Ein Beispiel: Auf dem Vorfuß wippen, während man wartet, dass z.B. das Teewasser kocht, oder in einer Denkpause am Computer die Armfaszien dehnen.
Anregungen zu Tests und Übungen findet man im Buch Gesunde Faszien und zusätzlich auf der dem Buch beiliegenden DVD.
Quelle: Redemanuskript „Gesunde Faszien“ von Kristin Adler und Arndt Fengler
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