Gallien ganz oben - die Lupe in allen Asterix und Obelix Heften zeigt wohin? Natürlich auf die Bretagne, jener Region Frankreichs, die so gerne mit Schottland verglichen wird. Hat man doch nicht nur die, nicht für jedermann wohlklingenden, Dudelsäcke gemeinsam. HotSpot am Atlantik, rauhes Land mit unvorhersehbaren Wetterkapriolen - nichts für sonnenhungrige Warmbader, auch wenn es unzählige Badeorte entlang der endlos langen und farbenprächtigen Atlantikküste gibt.
Das auf einem Felsen im Atlantik thronende Saint-Malo, Synonym für die Bretagne und ein Must be für jeden Touristen, ist nur ein winziges Stück jenes Landes, in dem es noch immer Kobolde, Druiden und natürlich Menhire gibt.
Alles, was man über la Bretagne wissen sollte, hat das bretonische Tourismusamt kurz zusammen gefaßt:
Alle Asterix-Werke zeigt eingangs immer auf die Bretagne, denn hier wurde 56 v. Chr. tatsächlich eines der letzten und widerstandsfähigsten keltischen Dörfer von den Römern erobert. Man vermutet auch, dass sich Zeichner Albert Uderzo vom bretonischen Hafenort Erquy inspirieren ließ.
Der kleine Ort Cancale an der bretonischen Smaragdküste ist bekannt für seine hervorragenden Austern. Schon die französischen Könige schickten zweimal pro Woche Boten in die kleine Hafenstadt zwischen Saint-Malo und dem Klosterberg Mont-Saint-Michel, um sich die begehrten Austern an ihren Pariser Hof liefern zu lassen.
Ob es nun sieben, neun, zwölf, 17 oder gar noch mehr Glénan-Inseln sind, kann niemand so genau sagen. Die schmalen, weißen Sandbänke im azurblauen Ozean vor der Südküste der Bretagne erscheinen fast surreal aufgehängt zwischen Himmel und Meer. Mit Ebbe und Flut ändern sie ihr Aussehen ständig.
Die Bewohner der Ile de Sein zahlen keine Grundsteuer. Jean-Baptiste Colbert befreite sie von dieser Abgabe, denn seiner Meinung nach hatten die Insulaner mit den Naturgewalten des Meeres schon genug zu tun.
Die höchste Erhebung der Bretagne misst 3.840 Dezimeter. In den mythischen Hügel der Monts d’Arrée leben der Legende nach freundliche Kobolde, die Getreideähren in Gold verwandeln können. Wenn sich der morgendliche Nebel lichtet, sieht man in der Ferne die Bucht von Morlaix funkeln.
Die nächtlichen Volksfeste in der Bretagne namens Fest-Noz sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Mit vielfältigen modernen Einflüssen haben die heimatverbundenen und feierlustigen Bretonen diese alte Tradition in die Gegenwart geführt. Mehr als 1.000 dieser Tanzfeste finden jedes Jahr in der Bretagne statt.
Mehr als ein Drittel der französischen Leuchttürme steht in der Bretagne. Entlang der zerklüfteten Küste weisen sie den Schiffen den sicheren Weg in den Hafen. Von insgesamt 148 französischen Leuchttürmen befinden sich 52 in der Bretagne.
Nur acht Stunden lang konnten die Arbeiter im Jahr 1867 am Leuchtturm Ar-Men bauen. Die Wetterbedingungen sind vor der Westküste der Bretagne so widrig, dass der Bau insgesamt 14 Jahre gedauert hat. Nicht umsonst werden die Leuchttürme im Meer auch „Höllen“ genannt, während ihre Kollegen auf dem Festland als „Paradiese“ bezeichnet werden.
Wie ein Bilderrahmen umschließt der Zöllnerpfad die bunte Natur der Bretagne. Der Fernwanderweg GR34 führt rings um die bretonische Küste. Über 2.000 Kilometer nimmt er dabei jede kleine Bucht und jede Landspitze mit. Im 18. und 19. Jahrhundert überwachten Zollbeamte von hier die zerklüftete Küste der Bretagne, um dem lebhaften Schmuggel Einhalt zu gebieten.
Yves Rocher war 46 Jahre lang Bürgermeister des kleinen Ortes La Gacilly südwestlich von Rennes. Hier hat das Kosmetikunternehmen seinen Sitz und baut viele seiner Pflanzen an. Gründung und Geschichte der weltberühmten Marke können Besucher seit September 2017 in einer liebevoll gestalteten Szenographie mit- und nacherleben. Yves Rochers Sohn Jacques gründete außerdem das nachhaltige Wellness-Hotel La Grée des Landes Yves Rocher ebenfalls in La Gacilly.
„Befindet sich Napoleons Hut noch immer in Perros-Guirec?“ Mit diesem Code gab der britische Radiosender BBC am 03. April 1943 das Signal für den bewaffneten Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Napoleons Hut, die Hexe, die Flasche und viele weitere Figuren sind Namen für die bizarren Felsformationen, die Wind und Meer in 300 Millionen Jahren in den rosafarbenen Granit an der gleichnamigen Küste im Norden der Bretagne geschliffen haben. Rötliche Felsblöcke stapeln sich hier kreuz und quer bis zu 35 Meter hoch. In der Abenddämmerung taucht die Sonne das Felschaos in warme Orangene.
179 Gemeinden in der Bretagne beginnen mit Plou, dem bretonischen Wort für Gemeinde oder Dorf.
Für Geografen markiert der Aber Ildut im Nordwesten der Bretagne die Grenze zwischen Ärmelkanal und Atlantik.
7.777 Heilige verehren die Bretonen, für jeden Angelegenheit des täglichen Lebens in der Bretagne einen. Am beliebtesten ist die Heilige Maria, die Schutzpatronin der Seefahrer. Ihre Lieblingsfarbe soll Blau sein. Und das ist auch der Grund, warum in der Bretagne so viele Fensterläden blau angemalt sind.
2.792 Menhire – hochkant stehende, einzelne Steinblöcke unterschiedlicher Größe – können in Carnac besichtigt werden. Damit gibt es im Süden der Bre-tagne das größte Hinkelsteinfeld der Welt. Men hir ist übrigens auch bretonisch und heißt langer Stein.
Die Ile Tristan vor der Küste von Douarnenez zählt exakt drei Einwohner: Gilles, den Inselwärter, sowie zwei Schafe: Gwen und Du, Weiß und Schwarz.
Atlantik
Küstengewässer