Wer einmal Rosengarten und Latemar im rosenroten Abendlicht bewundern konnte, weiß, warum die Dolomiten, diese aus dem Urmeer entstandenen steinernen Naturkunstwerke zum Unesco-Welterbe zählen. Bleich, schroff gezackt, sagenumwoben in den blauen Himmel ragend, präsentieren sich hier himmelsstrebende 142.000 Hektar Natur von ihrer allerschönsten Seite. Mittendrin liegt das Eggental. Nicht ganz so berühmt wie etwa das Grödnertal, aber gerade deswegen ein alpines Kleinoder mit Südtiroler und italienischer Lebensart. Und das zeigen nicht nur Ortsnamen wie Welschnofen oder Deutschnofen. Das Eggental, das sind sieben Orte mit etwas über 9000 Bewohnern, einen Katzensprung entfernt von der Landeshauptstadt Bozen (20 km kurvenreiche Paßstraße ab Bozen-Nord) mit 70 Prozent Waldfläche. 500 km markierte Wanderwege durch, z.B. die Naturparks Schlern-Rosengarten und die Bletterbachschlucht laden zum Besuch und 30 Hütten und Buschenschänken bieten traditionelle Südtiroler Köstlichkeiten an. 5000 Gästebetten (u.a. 17 Hotels im 4-Sterne-Bereich) sowie zahlreiche Apartments für unterschiedliche Ansprüche stehen den Gästen zur Verfügung.
Wir haben uns für eine herbstliche Wanderwochende im Weißen Rössl in Welschnofen einquartiert und kamen aus dem Staunen über die Eggentaler Dolomitdenkmäler nicht mehr heraus. Man muss dazu übrigens weder AlpinistIn noch topfitter Wandersmann/frau sein - sondern kann es auch ganz gemütlich angehen lassen. Egal ob zu Fuß, mit dem E-Bike (ist hier sehr von Vorteil!) oder im Winer auf Skiern, Schneeschuhen oder “nur” mit der Rodel! Die mächtigen Zacken von Rosengarten, Schlern und Latemar sind stets zum Greifen nahe! Bei 500 Wanderwegen findet sich wirklich für Jeden das Richtige. Besonders vorteilhaft: Mit dem Eggental Guest Pass kann man öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen und dank der Eggental-App findet man auch immer die nächst gelegene Bushaltestelle!
Für alle, die lieber bergab als bergauf gehen, bieten die Bergbahnen die perfekten Aufstiegshilfen, die einen mit der Laurin 2 Kabinenbahn direkt bis zur Kölner Hütte auf 2.339 emporträgt. Entspannter geht’s wirklich nicht mehr. Und die unsichtbare, kunstvoll gestaltete Bergstation dort ist allein eine Fahrt wert. Hier wurde wirklich der Kristallpalast des Zwergenkönigs Laurin verwirklicht! Von dort kann man (Trittsicherheit vorausgesetzt!) am Fuß des Rosengartens entlang bis zum Paolina-Panoramasessellift oberhalb des farbenprächtigen Karersees wandern - und das alles mit einer einzigen Karte!
Wir haben uns einen prachtvollen Fichenwald am Fuße des Latemars mit bis zu 45 m hohen Baumriesen und das alte Latemar Sägewerk angesehen und dabei erfahren, dass das Holz der teilweise bis zu 200 Jahre alten Klangholzfichten noch immer von Instrumentenbauern in aller Welt heiß begehrt ist. Und natürlich haben wir den Regenbogensee, wie der Karersee ob seiner Farbenpracht auch genannt wird, umrundet.
Mit dem Fels auf Tuchfühlung kommt, wer die zahlreichen Klettersteige, vom 3. - 9. Schwierigkeitsgrad durchsteigt. Allerdings sollte man sicher sein, diese Schwierigkeiten auch meistern zu können. Hier wird Überschätzung nämlich schnell zum gefährlichen Abenteuer. Wer es noch alpiner haben möchte und die Wände nicht nur durchsteigen, sondern durchklettern will, der sollte allerdings dieses Abenteuer mit einem erfahrenen Eggentaler Bergführer angehen.
Umweltschutz wird im Eggental groß geschrieben. Schon lange wehrt man sich hier gegen unnötigen Energieverbrauch - im Herbst 2019 trat Carezza Dolomites dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 bei mit dem Ziel innerhalb von maximal drei Jahren klimaneutral zu werden. Florian Eisath, Geschäftsführer von Carezza Dolomites: „Wir messen, reduzieren und kompensieren unseren CO2-Fußabdruck, um dem globalen Klima und der Eggentaler Natur Gutes zu tun.“
Zum Ersten europäischen Sternendorf haben sich, anlässlich des vor 60 Jahren erstmals von einem Menschen absolvierten Weltraumflugs, die Ortschaften Steinegg und Gummer zusammengeschlossen und sorgen für ein kosmisches Rundumerlebnis. Die bebilderte Freiluft-Ausstellung wurde mit Hilfe der russischen Nachrichtenagentur TASS und in Zusammenarbeit mit dem russischen Zentrum Borodina in Meran erstellt und wird über das Interreg-Projekt Skyscape finanziert. Bislang gibt es eine Sternwarte, ein Sonnenobservatorium, ein Planetarium und einen Planetenweg.
Unser Wanderwochenende wurde unterstützt vom Tourismusverein Eggental, dem Romantik-Hotel Weißes Rössl in Welschnofen und den Carezza-Bergbahnen.
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