Bier ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil vieler Kulturen - aber kann es auch gesund sein? Eine der Hauptzutaten, der Hopfen, besitzt erstaunliche antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Doch wie viel davon bleibt im Bier tatsächlich erhalten? Und ist Hopfen eine natürliche Alternative zu pharmazeutischen Antibiotika?
Eine aktuelle Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zeigt, dass Hopfen nicht nur für das Bierbrauen unverzichtbar ist, sondern auch gesundheitliche Vorteile bietet. Forscherinnen und Forscher wie Luisa Kober und Marco Dürsch untersuchen, wie Hopfeninhaltsstoffe zur Bekämpfung von Viren und Bakterien beitragen können.
„Wir knüpfen an das jahrtausendealte Wissen an, dass Hopfen eine Heilpflanze ist“, erklärt Luisa Kober. Schon früher machte man sich seine konservierende Wirkung zunutze - nun könnte Hopfen auch in der modernen Medizin eine neue Rolle spielen.
Hopfen (Humulus lupulus) enthält eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind. Diese Substanzen werden nicht nur beim Bierbrauen verwendet, sondern auch in der Naturheilkunde und Phytotherapie erforscht.
Xanthohumol ist eines der bekanntesten Flavonoide des Hopfens und wirkt entzündungshemmend, antiviral und krebsvorbeugend. Untersuchungen zeigen, dass dieser Wirkstoff freie Radikale neutralisieren kann und möglicherweise bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten eine Rolle spielt (FAU Studie).
Die Bitterstoffe des Hopfens beeinflussen nicht nur den Geschmack des Bieres, sondern auch die Darmflora und das Immunsystem. Sie können das Wachstum von schädlichen Bakterien wie Helicobacter pylori oder Staphylococcus aureus hemmen und zeigen antivirale Aktivität gegenüber Grippeviren.
Hopfen enthält natürliche Phytoöstrogene, die dem weiblichen Hormon Östrogen ähneln. Dies kann bei hormonellen Schwankungen, Wechseljahrsbeschwerden und zur Vorbeugung von Osteoporose vorteilhaft sein. Außerdem haben sie einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel und können den Blutzucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen.
Diese sekundären Pflanzenstoffe haben antioxidative Eigenschaften und unterstützen das Immunsystem, indem sie Zellschäden durch freie Radikale reduzieren. Polyphenole im Hopfen können auch die Darmgesundheit fördern und Entzündungsprozesse im Körper reduzieren.
Bier wird oft als reines Genussmittel angesehen - bei maßvollem Genuss kann es aber durchaus gesundheitsfördernd sein. Durch seine Inhaltsstoffe wie Polyphenole, Bitterstoffe und Antioxidantien kann Bier dazu beitragen, verschiedene Körperfunktionen zu unterstützen.
Die im Hopfen enthaltenen Bitterstoffe regen die Produktion von Magensäure an und fördern die Verdauung. Dadurch kann Bier die Nährstoffaufnahme verbessern und Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl lindern.
Polyphenole und Xanthohumol haben entzündungshemmende Eigenschaften und können das Immunsystem stärken. Studien zeigen, dass diese Inhaltsstoffe die Zellabwehr gegen Krankheitserreger erhöhen.
Hopfen wird seit Jahrhunderten als natürliches Beruhigungsmittel verwendet. In mäßigen Mengen kann Bier durch die enthaltenen Hopfenextrakte zur Entspannung beitragen und den Cortisolspiegel senken, was zu Stressabbau und verbessertem Schlaf führt.
Bestimmte Inhaltsstoffe von Bier, insbesondere Xanthohumol und Polyphenole, haben in Studien gezeigt, dass sie sich positiv auf die Gesundheit der Blutgefäße auswirken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.
Achtung: Die gesundheitlichen Vorteile beziehen sich auf einen mässigen Konsum. Übermäßiger Alkoholkonsum hingegen hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit und kann die positiven Effekte zunichte machen.
Nicht alle Biere enthalten gleich viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Je nach Herstellungsverfahren und Zutaten variiert der Gehalt an Polyphenolen, Antioxidantien und Bitterstoffen.
Zusammenfassend kann man sagen Ja - aber nur in Maßen!
Dank des enthaltenen Hopfens und seiner bioaktiven Inhaltsstoffe kann Bier tatsächlich einige gesundheitliche Vorteile bieten:
Am besten sind hopfenreiche, ungefilterte oder alkoholfreie Biere, da sie die meisten gesundheitlichen Vorteile bieten.
Hopfen macht Bier zu mehr als einem Genussmittel - seine antibakteriellen, antiviralen und antioxidativen Eigenschaften können das Immunsystem unterstützen und die Verdauung fördern. Besonders unfiltrierte, hopfenreiche oder alkoholfreie Biere enthalten viele dieser wertvollen Inhaltsstoffe. Dennoch gilt Nur in Maßen genossen, entfalten sich die gesundheitlichen Vorteile, denn übermäßiger Alkoholkonsum hat negative Auswirkungen. Wer bewusst genießt, kann also durchaus von den Pflanzenkräften des Hopfens profitieren!
Hopfen
Antioxidantien
Bitterstoffe
Phytoöstrogene