Die ursprünglich aus Zentralasien stammende Hülsenfrucht ist tatsächlich eine unserer ältesten Kulturpflanzen. Bei uns galt sie lange Zeit als arme Leute Essen. Erst seit wir unsere Liebe zur asiatischen und veganen Küche entdeckt haben, findet man die farblich sehr unterschiedlichen Linsen auch in den vorderen Regalreihen. Dabei würde es sich durchaus lohnen, sie auch bei uns häufiger in den Speiseplan aufzunehmen.
Denn die Hülsenfrucht ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Sie liefert uns gleich mehrere wertvolle Inhaltsstoffe, wie den Eiweißstoff Aminosäure, die Mineralien Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Zudem sind Linsen sind gute Lieferanten von Eisen, Zink und Folsäure. Zink ist vor allem für Haare und Nägel von Bedeutung, die Folsäure vor allem für Schwangere eines der wichtigsten Vitamine. Zusätzlich enthalten Linsen wenig Fett (1,5 g auf 100 g Linsen) und sind daher aus vielen Diäten nicht wegzudenken.
Aus der Medizin weiß man, dass die in Linsen enthaltenen Polyphenole antioxidativ, entzündungshemmend und blutdruckregulierend wirken. Zwischenzeitlich hat die Forschung auch herausgefunden, dass eine polyphenol- und vitaminhaltigen Ernährung nicht nur KHK-Erkrankungen, sondern auch bestimmte Krebsarten positiv beeinflussen kann. Ebenso gelten die Hülsenfrüchte als Cholesterinsenker. Zudem weisen die Hülsenfrüchte einen niedrigen glykämischen Index (GLYX) auf. Der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Essen nur langsam an und es wird nur eine geringe Menge an Insulin ausgeschüttet. Daneben sind sie verdauungsfördernd und auch sehr sättigend. Mehr an GESUND geht fast nicht!
Linsen werden, wie bereits erwähnt, in den unterschiedlichsten Farben (hellgelb, braun, rot, grün) angeboten und sind, was zumindest die braunen Linsen angeht, nicht wirkliche Hingucker. Im Handel erhältlich sind Tellerlinsen, Berglinsen, Puy-Linsen und auch Belugalinsen. Was das Wachstum angeht, sind sie auch mit kargen Böden zufrieden und bilden, ähnlich wie ihre Verwandten, die Erbsen und Bohnen kleine Schoten aus, in deren Hülsen die Linsen sitzen. Das Superfood Linse ist nicht nur nahrhaft, sondern auch gut lange Zeit im getrockneten Zustand lagerbar.
Nach so viel Gesundheit noch ein bisschen Kulinarik! Linsen darf man nicht roh verzehren, denn die in ihnen enthaltenen Schadstoffe werden erst durch das Kochen unschädlich gemacht.
“Wer getrocknete Linsen vor dem Kochen zudem einige Zeit einweicht, verringert damit die Kochzeit erheblich”, erklärt Annabel Dierks von der Verbraucherzentrale. Einweichen ist aber kein Muss. Und ein sich hartnäckig haltender Mythos ist wirklich nur eine Sage: Natürlich darf man den Linsen schon im Kochwasser Salz zugeben. Man sollte es sogar, denn: “Durch Salzen des Kochwassers werden Linsen etwas schneller gar und bleiben aromatischer”, so die Ernährungsberaterin von der Verbraucherzentrale Bremen. Was Linsen während des Kochens allerdings nicht mögen, ist Essig oder andere Säuren. Diese verhindern das Gar werden und kommen erst dazu, wenn die Linsen weich gekocht sind. Als Gewürze empfehlen sich Anis, Fenchel, Kümmel oder Koriander. Idealerweise sollte man Linsen mit Kartoffeln oder auch Reis kombinieren.