“Du bist Alkoholiker?” Hätte man doch nicht im Entferntesten angenommen. Denn Alkoholiker verstehen sich meisterhaft in der Tarnung - zumindest eine gewisse Zeit lang. Wer allerdings seine Beobachtungsgabe schärft, kann die Sucht relativ rasch an unterschiedlichen Verhaltensänderungen seines Gegenübers erkennen. Die Folgen von langem und intensivem Alkoholmissbrauch zeigen sich in den verschiedensten psychischen und physischen Symptomen.
Bemerkt man diese Veränderungen, ist eines absolut falsch: Schweigen und wegschauen. So verändert sich im Berufsleben zunehmend die Zuverlässigkeit und Betroffene vergessen mehr und mehr soziale oder berufliche Verpflichtungen einzuhalten. Ein anderes Merkmal ist im Laufe der Zeit das um sich greifende Ausscheiden aus der eigenen sozialen Klasse und die Hinwendung zu Personen, die ganz und gar nicht in den üblichen Freundeskreis passen.
Nicht behandelte Alkoholsucht gefährdet nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch sein soziales Gefüge. Man muss sich auch darüber bewußt sein, dass Alkoholiker nicht per se aus dem Bodensatz der Gesellschaft stammen. Im Gegenteil, man findet sie viel öfter als je vermutet bei Führungskräften. Bei Personen also, die sich ein Coming-Out, und einen damit verbundenen Entzug weder beruflich noch privat leisten können.
Und wer es schafft zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen, hat bereits den ersten Schritt aus der Sucht getan.
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