Es brennt und schmerzt beim Wasserlassen, der Unterleib tut weh und der Harndrang treibt ständig zur Toilette. Das sind typische Symptome einer Blasenentzündung, unter der fast jede zweite Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben leidet. Doch was tun, wenn eine Entzündung in den unteren Harnwegen sitzt? Der erste Rat bei einer sogenannten Zystitis: Viel trinken. Allerdings sollten es nicht wesentlich mehr als zwei Liter sein, um den Organismus nicht zu sehr zu belasten, empfiehlt der Urologe Professor Dr. med. Eduard Becht. Besonders wirksam und den Organismus schonend sind sogenannte pflanzliche Aquaretika, wie sie in verschiedenen Harntees zum Einsatz kommen.
Zu den harntreibenden Substanzen, die für eine vermehrte Durchspülung der Blase sorgen, zählen zwar auch Kaffee und Alkohol. Doch davon sollten von einer Blasenentzündung Betroffene die Finger lassen, denn die darin enthaltenen Stoffe reizen die Blase und können die Beschwerden verschlechtern, so der Experte. Anders die sogenannten Aquaretika. Becht dazu: „Dabei handelt es sich um bewährte und geprüfte Arzneipflanzen, wie zum Beispiel Goldrutenkraut, Katzenbart- und Birkenblätter. Ihre Wirkstoffe verbessern die Durchblutung der Nieren und steigern die glomeruläre Filtrationsrate, wodurch die Harnmenge zunimmt.” Die positive Folge: Die Blase füllt sich nach jedem Toilettengang stets rasch wieder. Das erschwert es Bakterien, sich einzunisten, denn sie werden schnell ausgeschwemmt.
Mehr als 70 Prozent der Frauen suchen erst dann Rat in der Apotheke, wenn es beim Wasserlassen bereits schmerzt und brennt. Die Warnsignale im Frühstadium werden häufig übersehen - oder missverstanden. Die wenigsten Betroffenen wissen, dass sich eine Blasenentzündung zunächst auch durch Erkältungssymptome wie Frösteln und Mattigkeit bemerkbar machen kann. Dabei lässt sich die Zystitis in diesem Stadium meist ganz unkompliziert ausheilen: viel Trinken hilft - am besten zwei Liter täglich. Um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken, empfehlen über 70 Prozent der Apotheker einen Harntee. Sinnvoll sind Granulate mit Extrakten aus Goldrutenkraut, Birken- und Katzenbartblättern : Sie kurbeln die Wasserausscheidung an, krankmachende Bakterien können sich schlechter an der Blasenwand anheften - und werden auf natürlichem Weg ausgeschwemmt. Nicht ratsam ist hingegen der Genuss von Schwarzem Tee sowie von säurehaltigen Fruchtsäften.
Krankheitsursache sind meist Bakterien aus der Darmflora: Durch die räumliche Nähe gelangen diese über die kurze weibliche Harnröhre in die Blase und führen dort zu Reizung und Entzündung. Leider kennen diesen Zusammenhang nach Einschätzung der Apotheker nur 40 Prozent der Frauen dabei erklären sich auf Basis dieses Wissens ebenso einfache wie wirkungsvolle Vorbeuge-Möglichkeiten:
Und was ist mit der so oft zitierten Verkühlung? Auch wenn Kälteeinwirkung nicht die eigentliche Ursache der Infektion ist, setzt dennoch jede Unterkühlung des Unterleibs die Abwehrkräfte der Blase herab - und leistet einer bakteriellen Besiedlung Vorschub. Immerhin schätzen die Apotheker, dass fast 50 Prozent der Frauen wissen, dass Wärme nicht nur die akuten Beschwerden einer Blasenentzündung lindert, sondern auch den Heilungsverlauf optimiert. Aber wissen sie auch, warum? Sind Rücken, Unterleib und Füße gut durchwärmt, weiten sich die Blutgefäße der Blasenschleimhaut - Nährstoffe und Abwehrzellen gelangen verstärkt an den Ort der Entzündung. Zusätzlich entspannt Wärme Verkrampfungen der Blasenmuskulatur und stärkt das Immunsystem.
Darüber hinaus lassen sich die körpereigenen Abwehrkräfte mit Saunabesuchen, Wechselduschen oder Bürstenmassagen ankurbeln. Auch eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus bringen das Immunsystem auf Trab - und können so einer weiteren Blasenentzündung vorbeugen.