Die Kryotherapie oder Kältetherapie hilft nicht nur bei der Regeneration, sondern auch bei der Muskelentspannung. Vor allem im Sport wird sie gar nicht so selten vor großen Wettkämpfen eingesetzt. Längst weiß man, dass auch das Baden bzw. Eintauchen in Eiswasser, d.h. in mit Eis überzogenen Seen oder Flüssen nicht nur ein beliebter Sport für Abgehärtete ist, sondern durchaus auch gesundheitliche Vorteile für den Körper besitzt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Baden im Eis nicht für alle Menschen geeignet ist und dass es mit der gebotenen Vorsicht durchgeführt werden sollte.
Eisbaden hat eine lange Tradition in Skandinavien und Russland. Durch ein Loch im Eis eines zugefrorenen Sees steigen die Freunde des winterlichen Badevergnügens in das kalte Nass, tauchen bis zum Hals ein und verbringen auf diese Weise oft mehrere Minuten im Wasser. Inzwischen hat sich das Baden im Eis auch bei uns zu einem Trend entwickelt. Für den Körper ist es eine Grenzerfahrung - er schüttet Stresshormone aus, wenn er in bis zu null Grad kaltes Wasser eintaucht. Kaltwasserfans berichten aber auch von Glücksgefühlen, die sie dabei erleben, in Online-Videos und auf Webseiten. Weswegen wir uns mal mit dem Pro und Contra dieser Trendsportart näher beschäftigt haben.
Im Großen und Ganzen scheint das Eisbaden eine potenziell positive Wirkung auf die Gesundheit zu haben, aber es ist wichtig, dass es mit Vorsicht und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und des Gesundheitszustandes durchgeführt wird. Vor dem Beginn einer Kältetherapie ist es ratsam, eine professionelle Beratung (z. B. durch einen Arzt) in Anspruch zu nehmen und die Aktivität langsam zu steigern. Dies gilt vor allem, wenn man bestehende Gesundheitsprobleme hat oder regelmäßig Medikamente einnimmt. Es ist auch wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Eisbädern von Person zu Person unterschiedlich sein können und nicht jeder die gleichen positiven Effekte hat.
Stärkung des Immunsystems: Einige Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass regelmäßiges Eisbaden die Produktion von Immunzellen, wie zum Beispiel Leukozyten, stimulieren könnte und so das Immunsystem stärken kann.
Verbesserung der Durchblutung: Das Eintauchen in kaltes Wasser kann die Blutzirkulation anregen, was zu einer verbesserten Durchblutung führt. Dies könnte dazu beitragen, Muskelregeneration und Heilung zu fördern.
Stressreduktion: Kältetherapie kann dazu beitragen, den Stresshormonspiegel zu senken und die Freisetzung von Endorphinen zu fördern, was zu einer verbesserten Stimmung und einem allgemeinen Wohlbefinden führen kann.
Erhöhte Energie und Wachsamkeit: Einige Menschen berichten von einem gesteigerten Energielevel und verbesserter Wachsamkeit nach dem Eisbaden.
Entzündungshemmende Wirkung: Kälte kann entzündungshemmende Effekte haben, und eine geringere Entzündung im Körper wird mit einem gesunden Immunsystem in Verbindung gebracht.
Gesundheitlicher Zustand: Eisbaden ist nicht für jeden geeignet, insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Gesundheitsproblemen. Es ist ratsam, vorher einen Arzt zu konsultieren.
Zeitdauer: Es ist wichtig, die Zeit im kalten Wasser zu begrenzen, um Unterkühlung zu vermeiden. Die Dauer sollte allmählich gesteigert werden, um den Körper an die Kälte zu gewöhnen.
Schutz vor Unterkühlung: Geeignete Kleidung und Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um Unterkühlung und andere negative Auswirkungen zu verhindern.
Individuelle Toleranz: Die Verträglichkeit von Eisbaden kann von Person zu Person variieren. Einige Menschen empfinden es als angenehm und belebend, während es für andere zu unangenehm sein kann.
Riskanter Kälteschock: Eisbaden kann gefährlich sein für Menschen mit Herzkrankheiten. Grund ist der Kälteschockreflex: Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße, das Herz muss schneller schlagen, um Blut pumpen zu können, und man atmet schneller. Ein zweiter Reflex, der sogenannte Tauchreflex, wird durch das plötzliche Eintauchen ausgelöst. Dabei wird dem Herzen signalisiert, langsamer zu schlagen. Im schlimmsten Fall kann es dadurch bei herzkranken Menschen zu einem Herzstillstand kommen.
Bei einem Aufenthalt von mehr als einigen Minuten im Eiswasser besteht die Gefahr einer gefährlichen Unterkühlung. Daher sollte man den Sprung ins kalte Wasser nie ohne Aufsicht einer zweiten Person riskieren.
Gut zu wissen: Zum Thema Eisbaden darf nicht verheimlicht werden, dass es keinerlei bewiesene noch widerlegte Studien bisher gibt. Untersuchungen zu eisbadenden und nicht-eisbadenden Studien-Teilnehmern lassen leider keinen fairen Vergleich zu. So haben, laut medizin-transparent die vorliegenden Studien an den aufgestellten Behauptungen vorbei geforscht.