Hepatitis - die tödliche Gefahr
Autor:in: Redaktion • Aktualisiert: 01.09.2021
Hepatitis kann durch Viren, Bakterien, Parasiten, Arzneimittel, Protozoen (tierische Einzeller), toxische Substanzen - aber auch durch Alkohol - ausgelöst werden
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Wichtige Fakten:
Es gibt sechs Formen der Hepatitis (A, B, C, D, E, G). Bei der entdeckten 6. Form (G), der sogenannten Autoimmunhepatitits greifen Autoantikörper das Lebergewebe an und zerstören sie letztlich, so, als ob es sich um fremde Zellen oder gefährliche Eindringlinge handeln würde.
HEPATITIS- A
- Virus: einzelsträngiges, nacktes RNA-haltiges Virus
- Inkubationszeit: 12 - 50 Tage
- Vorkommen/Durchseuchung: weltweit, vor allem in Entwicklungsländern
- Übertragungsweg: fäkal-oral; in der Regel bei schlechten hygienischen Verhältnissen
- Symptome: Kopfschmerz, Abgeschlagenheit, Durchfall, Muskel-und Gelenkbeschwerden, Hautrötung; Dunkelfärbung des Urins, Gelbfärbung von Augen und Haut, Fieber
- Diagnose: Nachweis spezifischer Antikörper gegen HAV im Blut
- Therapie: keine während der akuten Phase; danach kein Alkohol, körperliche Schonung
- Impfungen: passive Immunisierung mit menschlichem Immunglobulin bei kurzfristige benötigter Immunität (z. B. bei Fernreisen); aktive Immunisierung mit einem sog. Totimpfstoff
HEPATITIS- B
- Virus: doppelsträngiges, umhülltes DNA-Virus
- Inkubationszeit: 30 - 180 Tage
- Vorkommen/Durchseuchung: weltweit; aber auch in der BRD etwa 0,5 % der Bevölkerung
- Übertragungsweg: Sexualkontakt, parenteral, Mutter-Kind-Kontakt, auch Übertragung durch Intim- und Haushaltskontakt (Zahnbürsten, Kuß); mangelnde Hygiene
- Symptome: Gelbfärbung der Haut und Augen; Oft außerhalb der Leber auftretende Symptome
- Diagnose: Nachweis von HBV-Antigenen sowie Antikörpern
- Therapie: Interferon-Alpha führt bei etwa 40 % der Behandelten zur Virus-Elimination
- Impfungen: Hepatitis-B-Impfstoff; generelle Immunisierung von Kleinkindern; passiv-aktive Immunisierung nach Nadelstichverletzungen empfohlen
HEPATITIS- C
- Virus: einzelsträngiges, umhülltes RNA-Virus
- Inkubationszeit: 4 - 12 Wochen
- Vorkommen/Durchseuchung: etwa 0,3 % der Blutspender in der BRD sind bereits chronisch infiziert; hohe Gefahr bei Drogensüchtigen, Dialyse- und Transplantatonsempfängern
- Übertragungsweg: Blutkontakt; Intimkontakt; mangelnde Hygiene; bei etwa 50 % der Infizierten ist der Übertragungsweg noch unbekannt
- Symptome: oft mit unspezifischen oder gar keinen Symptomen; erhöhte Transaminasenwerte, Entzündungen der Gelenke, Gefäßentzündungen
- Diagnose: Virusspezifische Antikörper
- Therapie: Medikamentöse Behandlung Interferon-Alpha führt nur bei etwa 25 % der Patienten zur Normalisierung
- Impfungen: keine
HEPATITIS- D
- Virus: defektes, einzelsträngiges RNA-Virus
- Inkubationszeit: 3 - 7 Wochen
- Vorkommen/Durchseuchung: vor allem bei sog. Risikogruppen
- Übertragungsweg: Blut, Blutprodukte; Schleimhaut- und Intimkontakt; mangelnde Hygiene
- Symptome: Übelkeit; Gelbwerden, Transaminasenanstieg; spätere Infektion bei einer bereits bestehenden Infektion (Superinfektion) möglich
- Diagnose: Anti-HDV-Antikörper
- Therapie: Langzeitbehandlung mit Interferon-Alpha stoppt bei weniger als 20 % der Behandelten die Vermehrung der Viren
- Impfungen: Impfung gegen Hepatitis B verhindert auch Infektion mit HDV
HEPATITIS- E
- Virus: einzelsträngiges RNA-haltiges Virus ohne Hülle
- Inkubationszeit: n.a
- Vorkommen/Durchseuchung: vor allem die sub- und subtropischen Länder sind für mehr als 50 % der akuten Fälle verantwortlich; Entwicklungsländer; “Import” nach Europa durch Reisen möglich
- Übertragungsweg: fäkal-oral; mangelnde Hygiene; kontaminiertes Trinkwasser
- Symptome: ähnlich Hepatitis A, schwere Verläufe mit tödlichem Ausgang bei Schwangeren
- Diagnose: Nachweis von HEV-Antikörpern
- Therapie: keine
- Impfungen: keine
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