Parkinson zählt europaweit zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankung und betrifft rund 2% der Bevölkerung über 65. Das hat enorm belastende Auswirkungen auf die Betroffenen, auf deren soziales Umfeld, die Gesellschaft und die Gesundheitssysteme.
In Amsterdam aber waren sich die Mediziner einig: Morbus Parkinson lässt sich durch den Nachweis eines neuen Biomarkers (Alpha-Synuclein) in Haut und Darm bereits im Frühstadium diagnostizieren - bevor Bewegungsstörungen (Zittern, langsame - steife Bewegungen) einsetzen. Da mit dem Auftreten der typischen Symptome bereits ca. 80 % der Nervenendigungen sowie 50 % der Nervenzellen in bestimmten Gehirnbereichen abgestorben sind, ist eine Therapie in dieser späten Phase leider so wenig erfolgreich. Um so wichtiger ist die Früherkennung!
Durch diese Möglichkeit können Mediziner nun auf neue therapeutische Ansätze hoffen, wie z. B. eine Parkinson-Impfung mit Antikörpern oder die Verabreichung von Eisenbinder, da zu viel Eisen in bestimmten Gehirnregionen den Zelluntergang fördert.
Bis es aber so weit ist, können auch jetzige Parkinson-Patienten auf bessere Lebensbedingungen hoffen:
Obwohl die Zahl der Antikonvulsiva hoch ist und auch die meisten der Patienten gut mit ihrer Krankheit leben können, suchen 1/3 der Betroffenen immer noch nach einer Lösung. Neben der chirurgischen Entfernung der anfallverursachenden Gehirnläsionen, die leider immer noch viel zu selten durchgeführt wird, bietet sich auch hier Cannabis als Hoffnungsträger an: Cannabidiol, ein nicht die Psyche beeinflussender Anteil der Cannabispflanze, liegt im Augenmerk der Mediziner. Dieses könnte selbst bei Kindern mit seltenen Epilepsieformen vielversprechende Ergebnisse liefern. Im Schnitt ließen sich die Anfälle in einer Fallstudie damit um rund die Hälfte reduzieren, 9 % der Patienten blieben sogar völlig anfallsfrei Experten rechnen noch 2017 mit der Zulassung von Cannabidiol für diese Indikation durch die US-Arzneimittelbehörde FDA, die EU-Zulassungsbehörde EMA könnte bald folgen.