90 bis 100 Millionen Euro jährlich geben deutsche Frauen für Salben, Tinkturen und Cremes gegen die lästige Orangenhaut aus. Aber es hilft alles nichts, jedenfalls nicht auf Dauer. Auch deshalb zahlen Krankenkassen solche Mittel und Behandlungen aus gutem Grund nicht. Zumal es sich bei so genannten Orangenhaut um keine Krankheit, sondern um einen Schönheitsfehler handelt, der allerdings nach Schätzung der Experten 80 Prozent aller Frauen über 30 betrifft.
Cellulite ist eine typisch weibliche Erscheinung, weil Frauen einen anderen Hautaufbau aufweisen als Männer. Bei Frauen sind die Stränge des Bindegewebes in der Haut feiner, aber auch grobmaschiger geknüpft als bei Männern. Das hat die Natur so eingerichtet, um die bei einer Schwangerschaft erforderliche Dehnung des Gewebes zu ermöglichen. Durch diese groben Maschen des Bindegewebes können sich bei Frauen auch die Fettzellen nach außen durchwölben und kleine Kuppen bilden. Verstärkt wird dieser Prozess durch die Fähigkeit weiblicher Fettzellen, sich bis zum Zehnfachen ihres Volumens aufzublähen. Dies führt dazu, dass auch Wasser in die betroffenen Hautpartien eingelagert wird.
Übergewicht und falsche Ernährung sind demzufolge Hauptursache der Cellulite im Bereich der Hüften und Schenkel. Bewegungsmangel, Stress, Rauchen und die Antibabypille verschärfen das Problem noch zusätzlich. Hinzu kommt noch, dass Cellulite bis zu einem gewissen Grad auch vererbbar ist.
Rollgeräte, Cremes und Massagen haben deshalb bestenfalls unterstützende Wirkung gegen Cellulite. Einfache Massagen der betroffenen Hautpartien mit einem Massagehandschuh leisten den gleichen Dienst wie teure Roller oder Salben: Alle diese Mittel und Maßnahmen fördern die Durchblutung, die Sauerstoffaufnahme und den Abtransport von Stoffwechselprodukten, die ins Bindegewebe eingelagert wurden. Wer Cellulite wirksam begegnen will, muss die eigentlichen Ursachen, nämlich Übergewicht und Bewegungsmangel, konsequent bekämpfen.
Sport ist die wichtigste Therapie bei Cellulite. Er steigert die Durchblutung und hilft das Fett abbauen. Gute Fatburning-Programme können dabei helfen. Auch Krafttraining ist ein guter Fettkiller. Durch Sport wird die Muskulatur in den Problemzonen gekräftigt, die Haut gestrafft, die Sauerstoffversorgung verbessert.
Ernähren Sie sich nicht zu üppig, beschränken Sie die Fettzufuhr, bevorzugen Sie pflanzliche Nahrungsmittel und vermeiden Sie zuckerhaltige Speisen. Zucker bewirkt immer eine erhöhte Insulinausschüttung, die wiederum den Fettaufbau in der Haut verstärkt und die Fettverbrennung mindert.
Keine totalen Fasten- oder Hungerkuren! Steigern Sie lieber Ihr Bewegungsprogramm.
Gehen Sie sparsam um mit Salz! Denn Salz begünstigt die Wassereinlagerung im Gewebe. Wählen Sie lieber Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Kalium, Zink, Kupfer und Selen, die eher die Entwässerung fördern. Reich an Kalium sind z. B. Kartoffeln, Spinat, Schnitzel, Bananen und Forelle.
Trinken Sie ausreichend, bevorzugt Mineralwasser, und mindestens zwei Liter pro Tag. Die Flüssigkeit hilft überflüssige Stoffwechselprodukte ausschwemmen und verleiht der Haut Straffheit zu erhalten.
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