Museen und andere kulturell interessante Objekte wie Kirchen, Schlösser, Denkmäler usw. werden gerade in der Urlaubszeit von Besucherströmen heimgesucht. Auf der einen Seite erfreuen die ausgestellten Schätze das Auge des Betrachters, auf der anderen Seite ist ihr Anblick für manche Besucherinnen und Besucher nur schwer zu ertragen. Zumindest für diejenigen, die der Anblick von “so viel Schönheit” im wahrsten Sinne des Wortes überwältigt. Wobei der Begriff der Schönheit natürlich immer ein relativer ist. Aber was für den einen “einfach nur schön” ist, kann für den anderen ein Gefühl der Ergriffenheit und im schlimmsten Fall auch eine mehr oder weniger schwere psychosomatische Reaktion auslösen. Von Wahrnehmungsstörungen bis zu Panikattacken.
Erstmals erwähnt wurde das Phänomen von Marie-Henri Beyle, genannt Stendhal. Er berichtete in seinem 1817 erschienenen Buch “Rom, Neapel und Florenz” von überwältigenden Gefühlen der Bewunderung und Ehrfurcht, die er beim Anblick von Kunstwerken verspürte, und von Symptomen wie Herzklopfen, Schwindel und Verwirrtheit.
Das Stendhal-Syndrom war in den letzten zwei Jahrhunderten immer wieder Gegenstand von Schriften, Berichten und schließlich auch von Untersuchungen des Phänomens. Dennoch gibt es bis heute keine vollständige Aufklärung. Die italienische Psychiaterin Graziella Magherini, die in den 1970er Jahren etwa 106 Fälle von Touristen mit ähnlichen Symptomen in Florenz dokumentierte, hat die wichtigsten Arbeiten zu diesem Thema verfasst. Ihre Forschungen deuten darauf hin, dass es sich bei dem Syndrom um eine spezifische Form der emotionalen Reaktion auf Kunst handelt und dass es tatsächlich existiert.
Zu den bekannten Erscheinungsmerkmalen, die stets an kulturellen Stätten auftreten, zählen
Bisher erarbeitete und veröffentlichte Theorien zum Stendhal-Syndrom unterteilen es in die folgenden Rubriken:
Psychologische Überwältigung durch Konfrontation mit außergewöhnlicher Kunst, die eine intensive emotionale Reaktion hervorruft und körperliche Symptome auslöst.
Sensorische Überlastung des Nervensystems durch eine besondere Intensität der visuellen Reize beim Anblick von Kunstwerken. Diese Überforderung tritt besonders bei Personen auf, die äußerst empfindlich auf sensorische Eindrücke reagieren.
Erwartungshaltung und kultureller Kontext bei Menschen mit einer starken emotionalen Bindung an Kunstwerke.
Bei dem Stendhal-Syndrom handelt sich in der Regel um eine vorübergehende Erkrankung. Sofortmaßnahmen bestehen daher aus:
Präventivmaßnahmen für Betroffene empfehlen
Die Kunst kann nicht nur die Seele erfreuen, sondern sie kann auch erschrecken und eine manchmal tief greifende und überwältigende Wirkung auf den Betrachter haben. Das Stendhal-Syndrom ist hierfür das beste Beispiel. Kunst kann auf das menschliche Erleben einwirken. Diese ist durchaus fähig, starke Emotionen mit körperlichen Reaktionen zu verbinden. Deshalb ist es gerade in intensiv erlebten kulturellen Kontexten wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Interessanterweise sind es mehr gut ausgebildete Männer als Frauen, die vom Stendhal-Syndrom betroffen sind. Sie kommen vielfach aus Ländern, in denen geschichtliche und kulturelle Vielfalt selten sind.
Schwindel
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