Wer mit kundigen Augen durch die Schweizer Bergwelt streift, kann auf Schritt und Tritt Kostbarkeiten für die Küche, die Badewanne oder die Hausapotheke entdecken.
Während Lisa Engler in der Aletsch Arena zeigt, welche Kräuter in den Kochtopf dürfen, konzentriert sich Susanna Krebs in ihrem Kräutergarten im Simmental auf die Herstellung von Salben und Extrakten. Und die Kleinen dürfen in Maja Stürmers Kräuterschule auf dem Aargauer Bauernhof gleich selbst die Kräuter mischen. Hochprozentiges genießen Besucher bei einer Führung durch Emil Ebneters Appenzeller Käuterschnaps-Manufaktur.
Feurige Brennnesseln in Charmey (Fribourg Region) sind eine Spezialität und können in lokalen Restaurants gekostet werden. Interessierte Gäste für Wanderungen zum Thema Biodiversität können sich im Tourismusbüro in Charmey anmelden.
Wer mit der Kräuterfrau unterwegs in der Aletsch Arena (Wallis) ist, erfährt nicht nur, wie man diese sammelt, sondern auch wie sie schmecken, und welche Wirkungen sie entfalten können. Bestes Beispiel ist der im Garten so ungeliebte Gersch. Der Doldenblütler wird gegen Gicht, Rheuma und Arthrose eingesetzt. Welche der Kräuter (und Unkräuter) in den Kochtopf dürfen, das lernen Besucher bei der Kräuterfrau im Sommer an einem einzigen Kräutertag. Im Winter, wenn die Kräutersaison vorbei ist, betreibt Lisa auf der Bettmeralp das kleine, feine Kräuterrestaurant „Gläcktricka“.
Die Herstellung von Salben und Massageöl im Heilpflanzengarten (Bern-Berner Oberland) findet im Adlemsried, auf einer Sonnenterrasse über dem Simmental auf 1050 Meter Höhe statt. Dort liegt der Garten von Susanna Krebs. Neben den einheimischen 111 Heilpflanzen wachsen hier sonnenhungrige Exoten und Susanna Krebs stellt daraus Salben, Massageöle und Kräutersalz her – auch zusammen mit ihren Gästen.
Maja Stürmer ist Jurapark-Landschaftsführerin und betreibt eine Kräuter-Schule auf dem Bauernhof im Kanton Aargau. In einem zweistündigen begeistert sie Kinder nicht nur für die Kräuterwelt, sondern sie dürfen gleich selber Hand anlegen. Ihr Know-how reicht vom Kräutermärchen bis zum Handwerk des Kräutermischens.
Einen besonders wohlschmeckenden Alpenbitter gibt es aus dem Appenzeller-Land ganz im Osten der Schweiz. Zehn verschiedene Halbfabrikate, erzeugt durch Mazeration (Kaltverfahren) oder Brennen, werden zu einem Extrakt aus 42 verschiedenen Kräutern vermischt. Im Jahr 1902 entwickelte der junge Emil Ebneter – gerade erst zwanzigjährig – ein Produkt, das bis heute durch seine unnachahmliche Feinheit und durch einen leicht süßen Geschmack besticht. Auf einem Rundgang durch den Betrieb lernen Besucher nicht nur die Kräuterkammer kennen, sondern erfahren (fast) alles über die Herstellung des wohl berühmtesten Appenzellers. Das geheime Rezept ist bis heute in Familienbesitz.
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