Bei der Wahl eines geeigneten Berufes kommt vielen Menschen unter anderem die Pflege in den Sinn. In der Vergangenheit hat jedoch diese Branche sehr unter negativen Schlagzeilen gelitten, bei denen das Bild eines Berufes gezeichnet wurde, der schlecht bezahlt wird und dessen Arbeitsbedingungen durchweg schlecht sind. Insbesondere die Wertschätzung der Pflegekräfte fehle und deren Belastung sei zu hoch. Zweifellos wird das in vielen Einrichtungen leider auch so sein und bedarf entsprechender Kritik.
Wichtig ist, dass auch die positiven Aspekte eines Jobs in der Pflege bei all dem nicht vergessen werden dürfen. Nicht umsonst gibt es nach wie vor Millionen Beschäftigte in der Pflege, die nicht daran denken, ihren Job aufzugeben. Sie lieben ihre Arbeit und können sich keinen anderen Beruf vorstellen – zurecht. Wir möchten nachfolgend die fünf wichtigsten Gründe für einen Job in der Pflege darlegen.
Bei der Arbeit in der Pflege hilft man Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts bei allen nur erdenklichen Krankheiten und Beschwerden. Das ist sicherlich der größte Antrieb der Beschäftigten und somit der Grund Nummer Eins für einen Job in diesem Bereich. Menschen, die krank und/oder alt sind, werden immer auf die Hilfe von anderen angewiesen sein. Hier kommen die Pflegekräfte der verschiedenen Krankenhäusern und Pflegeheime ins Spiel, die mit ihrer Arbeit unmittelbar Leben retten können.
Ist man demnach bereit, Menschen zu helfen, kommt definitiv ein Job in der Pflege infrage. Sicherlich handelt es sich hierbei um eine Leidenschaft und eine Berufung. Zudem ist es eine besonders sinnerfüllende Tätigkeit. Und tatsächlich sind die Ergebnisse einer YouGov-Studie in dieser Hinsicht sehr eindeutig: Alle Befragten geben an, dass Pflegekräfte am meisten zum Allgemeinwohl beitragen. In diesem Bewusstsein machen sicherlich viele Beschäftigte dieses Sektors trotz einigen Herausforderungen jeden Tag gerne ihren Job und denken nicht ans Aufgeben. Wird ihnen dann noch die Dankbarkeit der Patienten gegenübergebracht, ist dies besonders wertvoll.
Beschäftigten in der Pflege wird ohne Zweifel niemals langweilig bei der Arbeit. Sie treffen täglich unterschiedliche Typen von Patienten und Angehörigen, müssen sich neuen Herausforderungen stellen und sich ungewohnten Situationen anpassen. Dabei beweisen sie Tag für Tag ihre Fähigkeiten und lernen dazu.
All das ist bereits in der Ausbildung der Fall und wird auch später im beruflichen Alltag immer wieder vorkommen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es so viele Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich gibt – es geht nicht ohne. Wer glaubt, bereits alles gesehen und erlebt zu haben, wird stets schnell eines Besseren belehrt. Dabei ist klar, dass auch eine persönliche Entwicklung nicht ausbleibt und die eigenen Schwächen oft gestärkt werden. Das ist vor allem den Schicksalen der verschiedenen Patienten geschuldet, durch die die eigene Gesundheit meist viel mehr geschätzt wird.
Nachdem wir bereits die Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten thematisiert haben, gehen wir darauf noch etwas genauer ein. Die seit 2020 eingeführte generalistische Pflegeausbildung legt den Grundstein einer Karriere in der Pflege und kann anschließend vielfach ergänzt werden. Bereits nach Abschluss der Ausbildung sind die neuen Pflegefachkräfte vielseitig und flexibel einsetzbar und können sich beliebig spezialisieren. Dafür stehen ihnen eine Vielzahl an Weiterbildungen in der Pflege zur Verfügung.
Unter anderem bieten sich aufbauende Ausbildungen, duale Studiengänge und kurzfristige, aber wichtige Zertifizierungen an. Mit all diesen Weiterbildungen wird Pflegepersonal ein breites Fachwissen und somit eine große Karriere mit hoher Verantwortung ermöglicht. Dabei könnte unter anderem der Abschluss als Fachwirt gemacht werden, der sogar international anerkannt wird, oder es wird eine Stations- oder Bereichsleitung mit Personalverantwortung übernommen. Je besser Pflegefachkräfte ausgebildet sind, desto eher können sie auch Jobs auf der ganzen Welt finden.
Insbesondere nach bestimmten Weiterbildungen können Pflegefachkräfte entgegen allen Negativberichten ohne Zweifel gut verdienen, auch wenn deren immense Belastung damit nicht ausgeglichen werden kann. Schon in der Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau erhalten die Azubis bereits im ersten Jahr ein Gehalt von 1.200 Euro. Seit der Umstellung auf die generalistische Pflegeausbildung muss außerdem kein Schulgeld mehr gezahlt werden und Lernmittel werden gestellt.
Nach der Ausbildung ist das Gehalt schließlich wie in allen Bereichen abhängig von der erreichten Position und wie erwähnt von absolvierten Weiterbildungen. Zudem wird in einigen Einrichtungen auch nach Tarifverträgen bezahlt und es gibt Zuschläge für Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienste. Diese sind sogar in den meisten Fällen recht hoch und ergänzen somit das Grundgehalt enorm. Natürlich arbeiten nicht alle Pflegekräfte im Schichtdienst, sondern haben beispielsweise in Arztpraxen auch geregelte Arbeitszeiten. In jedem Fall gibt es aber die gesetzlichen Ruhezeiten zwischen Schichten und dabei auch freie Tage, an denen dem Alltag nachgegangen werden kann.
Aus diesen Gründen kann nicht grundsätzlich davon gesprochen werden, dass die Gehälter in der Pflege zu gering ausfallen – es bedarf einem genaueren Blick auf individuelle Fälle. Weiterbildungen aller Art verbessern das möglicherweise recht geringe Gehalt auf jeden Fall und sollten daher stets in Betracht gezogen werden.
Der letzte, aber nicht weniger wichtige Grund für einen Job in der Pflege ist die Tatsache, dass dieser zweifellos enorm krisen- und zukunftssicher ist. Schließlich werden Menschen immer Hilfe benötigen und aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl der Hilfebedürftigen zukünftig weiter steigen. In den kommenden Jahren werden außerdem immer mehr Pflegekräfte den Ruhestand antreten und damit ein Loch in die Versorgung reißen, wenn nicht genügend Personal nachkommt. Dies betrifft letztlich alle Einrichtungen der Pflege.
Aufgrund der international anerkannten Weiterbildungen, die Pflegekräfte außerdem machen können, haben sie auch international gute Jobaussichten und können sich überall niederlassen. Selbst die Digitalisierung wird den Beschäftigten der Pflegebranche ihren Job nicht rauben können, da deren Arbeit nicht mit Robotern ersetzbar ist. Das macht doch einen Job in der Pflege ohne Zweifel attraktiv, oder nicht?
Negativschlagzeilen in den Medien sollten stets mit Vorsicht behandelt werden, wenn auch viele der bemängelten Aspekte in diesem Beruf zurecht kritisiert werden müssen. Wie wir nun aber wissen, kann nicht pauschal von schlechten Arbeitsbedingungen, mangelnder Wertschätzung und zu geringen Gehältern gesprochen werden. All das ist immer einrichtungsabhängig.
Wichtig ist, dass auch die Gründe für einen Job in der Pflege eine hohe Relevanz einnehmen und insbesondere die Arbeit mit Menschen für viele Beschäftigte eine wahre Berufung darstellt.
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