Zunächst einmal eine gute Nachricht: wir haben mehr direkten Einfluss auf die Gesundheit unseres Herzens, als man annehmen könnte.
Das zeigen zum Beispiel neue Studien des Herzzentrums Hamburg zur Ernährungsweise von Patienten mit koronarer Herzerkrankung. Demnach war die Krankheit immer dann weniger stark ausgeprägt, wenn Patienten sich nach der sogenannten Mittelmeer-Diät ernährten. Diese besteht aus Lebensmitteln, die als typisch für den südeuropäischen Raum gelten: Gemüse, Salat, Fisch und Olivenöl gehören ebenso dazu, wie Knoblauch, Brot und – nicht zu vergessen – das obligatorische Gläschen Rotwein.
Aber auch Stress – und der persönliche Umgang damit – spielen für die Gesundheit unseres Herzens eine wichtige Rolle. So haben amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen, dass Stress ein eigenständiger Risikofaktor für Herzinfarkte sein kann. Daraus ergibt sich für Ärzte die Notwendigkeit, neben den körperlichen Erscheinungen auch die psychosoziale Situation von Patienten in die Untersuchung mit einzubeziehen. Schon das Reden über die Lebenssituation kann dabei helfen, das Risiko für einen möglichen Herzinfarkt frühzeitig zu erkennen.
Frühzeitig erkennen lassen sich bald auch Herzrhythmusstörungen und Herzfehler: Dank systematischer Gen-Analyse ergeben sich völlig neue Möglichkeiten in der Präventivmedizin und bei der Behandlung von Patienten. So lassen sich immer mehr Herzprobleme erkennen und behandeln, noch bevor sie entstehen.
Eine der häufigsten Herzerkrankungen, die koronare Herzkrankheit, ist bis heute nur durch einen schwer-invasiven Eingriff nachzuweisen. Dank Biomarkern könnte sich auch das in Zukunft ändern. Biomarker sind messbare Parameter biologischer Prozesse, die der Diagnose dienen. Man kennst sie zum Beispiel, wenn aus dem Blutbild eines Patienten Rückschlüsse auf seine Gesundheit gezogen werden. Neue Biomarker können dabei helfen, die diagnostischen Früherkennungsmöglichkeiten für koronare Herzerkrankung signifikant zu verbessern.
So überleben Frauen schwere Herzinfarkte seltener als Männer. Die Gründe dafür konnten bislang nur vermutet werden; nun liefert eine Studie aus München neue Anhaltspunkte: Demnach entwickeln sich die Komplikationen bei Frauen erst nach einer erfolgreichen Erstbehandlung, also im weiteren Verlauf der Behandlung nach dem Infarkt.
Dafür profitieren Frauen heute besonders stark von innovativen Techniken, zum Beispiel beim Herzklappenersatz: Neue, minimal-invasive Verfahren sorgen hier für weniger Komplikationen nach dem Eingriff.
Abschließend noch eine positive Bilanz des Deutschen Herzberichts: Dank moderner Herzmedizin sterben in Deutschland immer weniger Menschen an den Folgen einer Herzkreislauferkrankung und die Heilungschancen steigen immer mehr an.
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