Von den rund 6 Millionen Diabetikern in Deutschland sind ca. 1,5 Millionen insulinpflichtig. Die Krankheit stellt Patienten und Angehörige vor eine ständige, nie endende Herausforderung. Darum ist es umso erfreulicher, dass ein Teil davon von den technischen Entwicklungen der letzten Jahre profitieren kann. Denn ein neues System, auch Real-Time- Glucose-Monitoring, (kurz rtCGM) genannt, gibt den Betroffenen dank einer kontinuierlichen Glukosemessung in Echtzeit nicht nur Sicherheit, sondern schenkt ihnen neue Freiheiten in einem ansonsten sehr eingeschränkten Alltag. Das Gerät misst den Zuckerwert rund um die Uhr ganz automatisch - dafür muss sich der Diabetiker nicht jedes Mal in den Finger piksen1. Außerdem informiert es über dessen Verlauf und warnt, wenn der Zucker in die Höhe schnellt oder eine (nächtliche) Unterzuckerung droht.
Hypoglykämie ist die größte Angst der Diabetiker, kann sie doch zu Folgeschäden wie Demenz und Schlaganfall oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Ziel einer Diabetes-Therapie im Allgemeinen ist es, den Blutzuckerwert möglichst oft und lange im mit dem Arzt individuell festgelegten Zielbereich zu halten. Nicht nur Unterzuckerung ist ein Problem, sondern auch die häufig auftretenden zu hohen Werte. Dadurch drohen Gefäß- und Nervenschäden mit Folgeerscheinungen wie Erblindung oder Fußamputationen.
Dexcom G5 sammelt die ständig in der Zwischenzellflüssigkeit gemessenen Zuckerwerte und sendet sie via Bluetooth an den Empfänger.
Die CGM-Systeme Dexcom G4 Platinum und G5 Mobile mit „rtCGM“-Technologie bestehen aus einem Sensor, einem Sender und einen Empfänger. Der Patient setzt sich den Sensor selbst in das Unterhautfettgewebe des Bauches. Kinder ab 2 Jahren tragen ihn auch am oberen Gesäßbereich. Das geht nahe zu schmerzfrei vonstatten, denn das Setzen geht mit ein wenig Übung schnell. Nach 7 Tagen muss der Sensor gegen einen neuen ausgetauscht werden. Auf ihn wird der Sender gesetzt. Über den Sender werden die Zuckerwerte auf den Empfänger übertragen. Das G5 gibt seinem Träger noch zusätzlich die Möglichkeit, sich die Werte via Dexcom G5 Mobile App (iOS, Android) aufs Smartphone, das Tablet oder die Smartwatch senden zu lassen und bis zu fünf Personen („Follower“)4 mit dem System zu verbinden.
Das ist zum Beispiel bei jungen Patienten ab 2 Jahren ein großer Vorteil. Die Eltern oder Betreuungspersonen wissen, wie es um die Werte des Kindes bestellt ist und werden im Falle einer Entgleisung mit einem Signal gewarnt. Auch bei älteren, alleinlebenden Diabetikern oder Diabetikern, die beruflich viel un- terwegs sind, kann die Verwendung der Share-Funktion sinnvoll sein. Letztlich entscheidet jeder Patient selbst, ob er seine Daten mit anderen teilen und von dieser Funktion profitieren möchte.
Das System informiert den Betroffenen nicht nur, wie es um seine Werte gerade steht. Er kann auch genau sehen, ob der Gewebszucker im Steigen oder Sinken begriffen ist oder eine Kontinuität aufweist. Dementsprechend kann er reagieren. Ganz ohne Piksen kommen das G4 Platium und G5 nicht aus. Zweimal am Tag muss der Diabetiker seinen Zuckerwert mittels Stechen in die Fingerkuppe ermitteln, um sein Gerät zu kalibrieren.
Seit Sommer 2016 sind die Krankenkassen verpflichtet, die Kosten für Real-Time-Messgeräte (rtCGM) bei Pa- tienten mit insulinpflichtigem Diabetes auf Antrag durch den Patienten und bei vorliegenden festgelegten Voraussetzungen zu erstatten. Der Patient benötigt zur Antragstellung ein Rezept eines Facharztes. Das gilt sowohl für die GKV als auch die PKV. Es müssen vor allem folgende Voraussetzungen vorliegen:
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