Die Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist ein zentrales Organ im männlichen Körper. Trotzdem wird über ihre Erkrankungen wenig gesprochen. Dabei ist Vorsorge entscheidend, denn Prostatabeschwerden nehmen mit dem Alter deutlich zu. Dieser Artikel klärt verständlich auf: über Anatomie, Symptome, Risiken und was Männer tun können, um gesund zu bleiben.
Die Prostata ist etwa so groß wie eine Kastanie und liegt direkt unterhalb der Harnblase. Sie umschließt die Harnröhre wie eine Manschette und ist Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Ihre Hauptaufgabe: Sie produziert ein Sekret, das für die Beweglichkeit und Fruchtbarkeit der Spermien entscheidend ist.
Mit zunehmendem Alter wächst die Prostata – was zunächst normal ist. Dieses gutartige Wachstum wird benigne Prostatahyperplasie (BPH) genannt. Problematisch wird es, wenn die vergrößerte Drüse die Harnröhre einengt und Beschwerden verursacht.
Benigne Prostatahyperplasie (BPH): Die gutartige Prostatavergrößerung tritt meist ab dem 50. Lebensjahr auf. Die Drüse wächst, was den Harnfluss behindert. Die Folge: häufiger Harndrang, besonders nachts, und ein schwacher Urinstrahl.
Prostataentzündung (Prostatitis): Eine bakterielle Infektion kann zu Schmerzen beim Wasserlassen oder im Becken führen. Häufig treten auch Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl auf.
Prostatakrebs: Die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Im Frühstadium oft unbemerkt, kann sie unbehandelt lebensgefährlich werden.
Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Prostataerkrankungen deutlich. Ab dem 50. Lebensjahr treten gutartige Vergrößerungen (BPH) sowie bösartige Veränderungen wie Prostatakrebs häufiger auf. Die Zellteilung nimmt im Alter zu, was die Wahrscheinlichkeit für Mutationen und unkontrolliertes Wachstum erhöht. Deshalb ist das Alter der wichtigste Einzelrisikofaktor.
Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung – insbesondere wenn Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind – verdoppelt bis verdreifacht das Risiko. In solchen Fällen empfehlen Ärzte eine engmaschigere Vorsorge bereits ab dem 40. Lebensjahr. Es wird vermutet, dass bestimmte Genvarianten die Entstehung von Tumoren begünstigen.
Hormonelle Einflüsse: Das männliche Sexualhormon Testosteron und insbesondere sein Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT) spielen eine Schlüsselrolle beim Wachstum der Prostata. Mit dem Alter verändert sich das hormonelle Gleichgewicht, was die Zellvermehrung in der Drüse anregen kann. Auch eine übermäßige Wirkung von DHT kann gutartige oder bösartige Veränderungen fördern.
Ernährung: Eine fettreiche Ernährung, insbesondere mit viel rotem oder verarbeitetem Fleisch sowie tierischen Fetten, steht im Verdacht, das Risiko für Prostatakrebs zu erhöhen. Auch ein niedriger Konsum von Obst, Gemüse und Ballaststoffen wirkt sich negativ aus. Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe aus pflanzlicher Ernährung könnten hingegen schützend wirken.
Bewegungsmangel: Männer, die sich wenig bewegen, haben ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselstörungen und chronische Entzündungsprozesse – beides Faktoren, die sich negativ auf die Prostatagesundheit auswirken. Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt und stärkt das Immunsystem.
Infektionen und Entzündungen: Chronische Entzündungen oder unbehandelte Infektionen, etwa durch sexuell übertragbare Erreger wie Chlamydien oder Gonokokken, können das Gewebe der Prostata schädigen. Wiederkehrende Entzündungen erhöhen nicht nur das Risiko für Prostatitis, sondern stehen auch in Verdacht, langfristig Zellveränderungen zu fördern.
Prostatakrebs wächst meist langsam – wird er früh erkannt, sind die Heilungschancen gut. Männer ab 45 (mit Risikofaktoren ab 40) sollten regelmäßig zur Vorsorge gehen:
Ein gesunder Lebensstil reduziert das Risiko erheblich:
Prostatabeschwerden sind kein Grund zur Scham, sondern ein Anlass zum Handeln. Wer informiert ist, regelmäßig zur Vorsorge geht und auf einen gesunden Lebensstil achtet, kann viel tun – für mehr Lebensqualität und ein geringeres Erkrankungsrisiko.