In Europa werden Hülsenfrüchte wieder häufiger für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet. Das zeigen Ergebnisse des europaweiten Forschungsprojekts TRUE, an dem auch die Universität Hohenheim beteiligt ist. Das Projekt wurde im April 2017 gestartet und hat das Ziel, den nachhaltigen Anbau und den Konsum von Hülsenfrüchten in Europa zu fördern.
Weltweit sind in den Jahren 2013 bis 2017 mehr als 27.000 neue Produkte mit Hülsenfrüchten (Leguminosen) auf den Markt gekommen, haben portugiesische Wissenschaftler der „Universidade Católica Portuguesa“, Lissabon für das Projekt ermittelt. Bei den Neueinführungen lag Europa weit vorn. Ob Bohne, Linse oder Soja – die Zahl der Lebensmittel mit Körnerleguminosen ist um 39 Prozent gestiegen. An erster Stelle stand das Vereinigte Königreich (19 %), gefolgt von Frankreich (14 %) und Deutschland (13 %). Bei Fleischersatzprodukten lag die Wachstumsrate in den betrachteten vier Jahren sogar bei 451 Prozent. Auch bei Pasta (plus 295 %) und Snacks aus Bohnen (plus 128 %) waren deutliche Zuwächse zu beobachten. Hülsenfrüchte werden auch vermehrt in veganen Produkten (plus 196 %) und glutenfreier Ware (plus 73 %) eingesetzt. Auch die Vorliebe für die verschiedenen Hülsenfrüchte-Arten hat sich verändert. Zwar werden grüne Bohnen nach wie vor am meisten verarbeitet, aber ihr Anteil ist seit 2013 um ein Viertel gesunken. Kichererbsen haben dagegen um 47 Prozent und Linsen um 8 Prozent zugenommen. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist die positive Entwicklung vor allem auf das „Jahr der Hülsenfrüchte“ zurückzuführen, das die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 2016 ausgerufen hatte. Ziel war es, die Öffentlichkeit auf die Vorteile der Hülsenfrüchte in Bezug auf Gesundheit, nachhaltige Entwicklung und Ernährungssicherheit aufmerksam zu machen. Das scheint gelungen zu sein.