Beim Rosenkohl scheiden sich die Geister. Während die einen seinen Geschmack lieben, weckt er bei anderen unangenehme Kindheitserinnerungen. Dabei hat das Gemüse durchaus seine Vorzüge und kann, raffiniert zubereitet, auch so manchen Rosenkohlmuffel überzeugen.
Der pure Geschmack kommt am besten zur Geltung, wenn die Röschen kurz blanchiert, anschließend in etwas Butter geschwenkt und mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt werden. Sehr lecker ist ein Rosenkohlpüree mit Frischkäse und Sesamkartoffeln oder ein warmer Rosenkohlsalat mit Walnüssen und Cranberries. In der Pasta lässt sich das Gemüse sehr gut mit Petersilienpesto und Kapern kombinieren. Auch in einer cremigen Rosenkohlsuppe oder in einem scharfen Curry können Sie eine andere Seite des Rosenkohls entdecken. Vor der Zubereitung wird das Gemüse gewaschen und die Strünke kreuzweise eingeschnitten, damit es gleichmäßig durchgart. Generell machen Gewürze wie Kümmel, Anis oder Fenchel Rosenkohl bekömmlicher, während eine Prise Zucker oder etwas Brühe im Kochwasser den strengen Kohlgeschmack abmildern.
Rosenkohl wird auch „Brüsseler Kohl“ genannt, da er in der Gegend von Brüssel in Belgien gezüchtet wurde. Erst im 19. Jahrhundert gelangte er nach Deutschland. Die Röschen werden als kompakte, walnussgroße Knospen in den Blattachsen der Strünke gebildet. Im Vergleich zu anderen Kohlsorten ist der Rosenkohl etwas nahrhafter, da er einen höheren Anteil an Fett, Eiweiß und Zucker hat. Neben Ballaststoffen kann er mit vielen weiteren positiven Inhaltsstoffen punkten: Folsäure, Vitamin C und B1 (Thiamin), Magnesium und Kalium. Pro 100 g sind nur 36 Kilokalorien enthalten.
Noch bis zum März hat der Rosenkohl Saison. Erst nach dem Frost entsteht das volle Aroma. Dann sind die Röschen nicht nur feiner und süßer, sondern auch leichter verdaulich. Beim Einkauf sind feste und geschlossene Köpfchen die beste Wahl. Sie sollten hell- bis dunkelgrün und frei von welken Blättern sein. Frischer Rosenkohl ist im Gemüsefach des Kühlschranks einige Tage haltbar.