Was lange für gefährlich galt, wurde nun wiederlegt. Das drücken der Snoozer-Taste wenn morgens der Wecker klingelt. Dies besagen zumindest zwei Studien der Universität Stockholm. Das Gegenteil ist nämlich, laut den schwedischen Psychologen der Fall: Die Pause erleichtere den Übergang vom Schlafen zum Wachsein. Damit widersprechen die Experten beispielsweise dem vielzitierten US-Schlafforscher Robert Rosenberg. Er warnt vor der Nutzung der Schlummertaste. Das bringe die innere Uhr durcheinander und könne zu ganztägiger Mattigkeit führen.
Das Team um die schwedische Schlafforscherin Tina Sundelin hat 1.732 Personen zu ihren Morgengewohnheiten befragt - unter anderem dazu, wie oft sie die Schlummertaste benutzen. Viele berichten, dass sie regelmäßig noch ein bisschen dösen, bevor sie aufstehen. Besonders oft kommt dies bei jungen Erwachsenen und Abendmenschen vor. Der häufigste Grund ist, dass man sich zu müde fühlt, um gleich aus dem Bett zu springen.
Dann verbrachten 31 regelmäßig snoozende Personen zwei Nächte in einem Schlaflabor, um die Folgen genauer zu erfassen. An einem Morgen durften sie noch 30 Minuten schlummern, am zweiten mussten sie sofort aufstehen, als der Wecker klingelte. Die Snooze-Nutzer schnitten bei kognitiven Tests direkt nach dem Aufwachen etwas besser ab als jene, die sofort aufstanden. Stimmung, Müdigkeit am Tag und die Menge an Cortisol im Speichel waren bei beiden Gruppen gleich.
“Eine halbe Stunde Extraschlaf hat keine negativen Auswirkungen”, sagt Sundelin. Sie gibt allerdings zu bedenken, dass die Studie nur Personen umfasst hat, die regelmäßig snoozen und nach jedem Alarm leicht wieder einschlafen können. “Schlummern ist höchstwahrscheinlich nicht jedermanns Sache”, so die Schlafforscherin abschließend.
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