Vor allem dauerhafte Rückenschmerzen wirken sich auf die mentale Gesundheit aus und führen dazu, dass man alltägliche Aufgaben, geliebte Hobbys oder den Beruf gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben kann. Vor allem Menschen bei denen das zwischen Kreuz- und Darmbein liegende Iliosakralgelenk, kurz ISG, blockiert ist, erleben dies häufig. Zu den Auslösern zählen Zerrungen, Fehltritte, Verhebungen oder Stürze auf das Gesäß. Aber auch bei Menschen mit unterschiedlich langen Beinen oder einer Beckenfehlstellung besteht die Gefahr, Probleme mit dem Iliosakralgelenk zu bekommen. Ebenso haben Frauen während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko, an einer ISG- Blockade zu erkranken, da das Hormon Relaxin als Vorbereitung auf die Geburt die Bänder im Becken lockert. Dadurch verliert das Gelenk an Stabilität.
ISG-Beschwerden ähneln mit ihren Schmerzen im unteren Rücken einem Bandscheibenvorfall, weshalb es oft zu einer Fehldiagnose kommt. Bleibt eine Blockade unbehandelt, stellen schon einfachste Bewegungen wie Treppe steigen oder sich die Schuhe zu binden für die meisten Betroffenen ein großes Hindernis dar. Manche Betroffene werden deshalb sogar arbeitslos und können kaum noch das Haus verlassen. Für die eingeschränkte Mobilität sorgen meist abgenutzte Gelenkknorpel und -flächen oder eine Verkantung des ISG. Zu den Auslösern zählen Zerrungen, Fehltritte, Verhebungen oder Stürze auf das Gesäß.
Um das ISG als Ursache für die Beschwerden zu bestimmen, führen Experten bei Betroffenen unter anderem sogenannte Provokationstest durch. Dabei übt der behandelnde Arzt mit seinen Händen aus unterschiedlichen Positionen Druck auf das Becken aus. Wenn mehrere der Übungen für Schmerzen zwischen der unteren Wirbelsäule und dem Becken sorgen, lässt sich das ISG als Auslöser der Beschwerden feststellen. Um ganz sicherzugehen, injizieren Mediziner außerdem Schmerzmittel direkt in das betroffene Gelenk. Stellt sich eine sofortige Linderung ein, bestätigt sich der Verdacht. Dank der Diagnose kann die gezielte Behandlung des Iliosakralgelenks beginnen.
Neben den konservative Therapien wie beispielsweise physiotherapeutische Übungen und Wärmebehandlungen nutzen Experten das klinisch etablierte iFuse-Implantat. In einem 60-minütigen, minimalinvasiven Eingriff führen Fachärzte insgesamt drei der Implantate seitlich vom Becken durch das Gelenk ein. Aufgrund der porösen Oberflächenbeschaffenheit des Implantats verwächst es besonders gut und schnell mit dem umliegenden Knochen. Außerdem sorgt es mit seiner dreieckigen Form für einen sehr hohen Rotationswiderstand und gibt dem Gelenk auf diese Weise neuen Halt.
In der Regel übernehmen Krankenkassen die Kosten für den Eingriff im vollen Umfang. Nach wenigen Wochen können behandelte Patienten ihren Alltag wiederaufnehmen. Viele von ihnen berichten von einer erheblichen Schmerzlinderung und einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität.
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