Kummer schlägt auf den Magen? Manche psychische Störungen gehen tatsächlich mit körperlichen Leiden Hand in Hand. Welche genau fanden jetzt Baseler Forscher heraus, indem sie die Daten tausender Teens untersuchten.
Der Körper ist das Spiegelbild der Seele – was schon Großmutter wusste, konnte nun auch dank Big Data bestätigt werden. Die Daten von mehr als 6.400 Jugendlichen untersuchte eine Forschergruppe um Marion Tegethoff von der psychologischen Fakultät der Universität Basel. Wie sie im Fachmagazin Plos One berichten, fanden die Wissenschaftler heraus, dass Jugendliche an manchen körperlichen Krankheiten auffällig häufig erkranken, nachdem sie bereits unter bestimmten psychischen Störungen leiden. Umgekehrt treten manche psychischen Störungen öfter nach bestimmten körperlichen Erkrankungen auf.
So folgte auf depressive Störungen häufig eine Arthritis oder Erkrankung des Verdauungssystems. Angststörungen hatten häufig Hauterkrankungen im Gepäck. Andersherum kamen Herzbeschwerden oft im Doppelpack mit Angststörungen. Und auf eine Epilepsie folgte nicht selten eine Essstörung. „Wir fanden nun als Erste heraus, dass Epilepsie ein erhöhtes Risiko für Essstörungen nach sich zieht – ein Phänomen, das bislang nur an wenigen Patienten beschrieben wurde,” erläutert Erstautorin Tegethoff. „Dies deutet darauf hin, dass Ansätze der Epilepsiebehandlung auch im Kontext von Essstörungen Potential haben könnten.” Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen werden, die Behandlung psychischer und körperlicher Erkrankungen enger miteinander zu verzahnen.
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