Der Frühling wird meistens mit Verliebtsein und dem Wiederaufblühen des Lebens in Verbindung gebracht. Für viele Menschen sieht die Wirklichkeit jedoch anders aus: ab März steigt nämlich die Anzahl akuter Depressionen stark an. Dabei handelt es sich nicht um die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit, sondern um ernstzunehmende Symptome. Nach Angaben der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung nimmt um diese Jahreszeit die Selbstmordrate zu und lässt erst im Sommer nach. Die Ursachen dafür bleiben ungeklärt. Experten vermuten u.a. einen Serotoninmangel im Gehirn als auslösenden Faktor.
Samer Schleusener, Facharzt für Psychiatrie erklärt es so: „Wenn andere Menschen sich bei Sonnenschein fröhlich gelaunt im Freien treffen, kann das die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit eines depressiven Menschen noch mehr verstärken.“
Wer bei sich Symptome von Depressionen erkennt, sollte darauf hören und um Rat suchen. Die Heilungschancen sind umso grösser, je früher gehandelt wird. Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Gereiztheit sind an sich noch keine Anzeichen einer Depression. In der Regel verschwinden diese Symptome nach zwei Wochen und können durch Bewegung an der frischen Luft, ausreichenden Schlaf und gesunde Ernährung minimiert werden.
Bleiben diese Anzeichen jedoch länger als zwei Wochen bestehen, so lohnt es sich, genauer hinzuspüren und eventuell nach Hilfe zu suchen.