BOT bezeichnet die basalunterstützte orale Therapie und auf der virtuellen Herbsttagung der DDG 2020 war erneut zu vernehmen, dass immer noch viel zu viele Typ-2-Diabetiker keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle (HbA1c zwischen 7,5 Prozent und 10 %) erreichen. Eine gute Option könnte nun Suliqua® (iGlarLixi), eine Fixkombination aus einem Basalinsulin und einem GLP-1-Rezeptoragonisten schaffen. Denn “die Verbesserung der glykämischen Kontrolle ist mit iGlarLixi ohne Zunahme von Hypoglykämien zu erreichen und kann einen günstigen Einfluss auf das Gewicht haben”, wie Dr. Thorsten Siegmund, München, erklärte und ergänzte: „Patienten mit Typ-2-Diabetes, die von iGlarLixi profitieren können, sind in der Praxis leicht zu identifizieren: Ihr HbA1c liegt trotz einer BOT oberhalb des individuellen Zielwertes, gleichzeitig ist der Nüchternblutzucker-Wert akzeptabel bzw. es zeigt sich ein Glukoseanstieg über den Tag.“
Die Fixkombination iGlarLixi im (30-60)-Pen kann in Kombination mit Metformin ± SGLT-2- Inhibitoren bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, die unter Metformin ± orale Antidiabetika und mindestens 30 Einheiten Basalinsulin keine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle erreichen. Die Fixkombination wird einmal täglich in der Stunde vor der am besten geeigneten Mahlzeit – die zu Beginn der Therapie festgelegt wird – injiziert. „Vorteilhaft an iGlarLixi ist, dass es eine individuelle Einstellung entsprechend der Bedürfnisse des Patienten ermöglicht“, hob Siegmund hervor. Dabei erfolgt der Beginn der Therapie gemäß der Fachinformation immer mit 30 Dosisschritten pro Tag. Die Dosierung erfolgt danach individuell auf Basis des klinischen Ansprechens, die Titration wird anhand des Insulinbedarfs des Patienten vorgenommen. Der in Deutschland verfügbare olivfarbene Pen ermöglicht Tagesdosen von 30 bis 60 Einheiten Insulin glargin und 10 bis 20 Mikrogramm Lixisenatid.
Basis der Zulassung von iGlarLixi war unter anderem die randomisierte, kontrollierte LixiLan-L-Studie, die nach 30 Wochen ihren primären Endpunkt erreichte. Sie verglich das Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil von iGlarLixi mit dem von Insulin glargin (100 E/ml) jeweils zusätzlich zu einer Metformin-Therapie.
Quelle: Workshop „Erfahrungen mit der neuen Fixkombination iGlarLixi – Einfach die Therapie intensivieren“, Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2020, 6. November 2020