Leider sind noch immer viele junge Erwachsene nicht gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Die HPV-Impfung stellt die wichtigste Präventionsmaßnahme zum Schutz vor bestimmten HPV-assoziierten Krebsarten und Genitalwarzen dar. Was viele nicht wissen: Auch nach dem Erreichen der Volljährigkeit ist eine Impfung möglich und kann einen Schutz gegen bestimmte HPV-bedingte Erkrankungen bieten. Auch bei anhaltenden Infektionen mit gewissen HPV-Typen kann eine Impfung noch Schutz vor den anderen in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen bieten.
Die Impfquoten zeigen: Im Jahr 2020 lag der Anteil vollständig geimpfter Mädchen im Alter von 18 Jahren nur bei etwa der Hälfte (54 %), bei den Jungen war nicht einmal jeder Zehnte (8 %) vollständig geimpft, dabei besteht bei HPV ein lebenslanges Infektionsrisiko. Die Wirksamkeit bzw. Immunogenität von Gardasil® (beruhend u.a. auf dem Nachweis der Wirksamkeit des 4v-HPV-Impfstoffs) auch bei Erwachsenen bis 45 Jahre wurde in Studien untersucht.
In einer 2010 erschienenen globalen Metaanalyse aus 194 Studien zur Prävalenz von zervikalen HPV-Infektionen bei insgesamt über einer Million Frauen zeigte sich, dass auch im Alter von über 25 Jahren ein Ansteckungsrisiko besteht.
Darüber hinaus ist weltweit und europaweit fast jeder dritte Mann mit mindestens einem genitalen HPV-Typ und fast jeder fünfte Mann mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert. Der Prävalenzhöhepunkt lag dabei zwischen 25 und 29 Jahren.
Die Ergebnisse einer registerbasierten Kohortenstudie konnten den Effekt der quadrivalenten HPV-Impfung auf das Risiko eines späteren Zervixkarzinoms unter Alltagsbedingungen zeigen. Mittels schwedischer Registerdaten wurde der Zusammenhang zwischen HPV-Impfung und dem Folgerisiko für invasive Zervixkarzinome über einen Zeitraum von 11 Jahren (zwischen 2006 und 2017) untersucht. Die Mädchen und Frauen (10 - 30 Jahre) wurden auf Zervixkarzinome bis zu ihrem 31. Geburtstag evaluiert. Von 1.672.983 in der Studie eingeschlossenen Mädchen und Frauen erhielten 527.871 mindestens eine 4v-HPV-Impfdosis, davon 438.939 vor ihrem 17. Lebensjahr.
Die Analyse zeigte nach Bereinigung aller Kovariaten einen stärker ausgeprägten Effekt auf die Inzidenz des Zervixkarzinoms, wenn in jüngerem Alter geimpft wurde. Aber auch bei Frauen, welche später geimpft wurden, konnte eine Risikoreduktion nachgewiesen werden.
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